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Alle Betriebe bleiben
am Standort Vlotho

Großprojekt Meyrastraße: Firmen auf Umzug vorbereitet

Von Angelika Krückemeier
Vlotho (VZ). Im Frühjahr 2005 sollen im Gewerbegebiet Meyrastraße/alte Herforder Straße die Abbrucharbeiten aufgenommen werden. Von den jetzt dort ansässigen Firmen wird nur eine geschlossen. Die drei anderen Betriebe ziehen um, bleiben aber alle in der Weserstadt.

»Vlotho ist auf Grund der günstigen Verkehrsanbindung für uns der beste Standort», sagt Gerold Fritzsch, Geschäftsführer der Fritzsch Elektrotechnik GmbH, im Gespräch mit der VLOTHOER ZEITUNG. Das Dienstleitungsunternehmen mit großem Einzugsbereich hat den ehemaligen städtischen Bauhof an der Königstraße (vormals Stübbe) gekauft. »Das Gebäude wird derzeit bezugsfertig gemacht. Nach Möglichkeit wollen wir noch in diesem Jahr wechseln«, erklärt Fritzsch.
Die Schürmann Consulting Engeneering (SCE) wird ihre jetzige Betriebsstätte an der Herforder Straße in Richtung Hollwiesen verlassen. Dort hat das aufstrebende Industrie-Unternehmen Grundstück und Gebäude des ehemaligen Dachdeckerbetriebes und Tennishallenbauers Schmiedekamp ersteigert. SCE will bei dieser Gelegenheit auch baulich expandieren und eine etwa 3000 Quadratmeter große Halle errichten. Baubeginn soll nach Auskunft des Geschäftsführenden Gesellschafters Jörg Schürmann ebenfalls noch in 2004 sein.
Auf diesem Gelände wird sich auch der dritte Betrieb, der das Feld räumen muss, niederlassen: die Firma Vogt Kunststofftechnik, Hersteller von Kunststoffteilen unter anderem für die Möbel- und Elektroindustrie.
Das noch an der Meyrastraße ansässige Möbelgeschäft wird dagegen nach Abschluss des seit Wochen laufenden Totalausverkaufs seine Tore schließen.
Wie die Firmengebäude auf dem Gelände des zukünftigen Einkaufszentrums, so wird auch das vor der Meyrabrücke stehende Mehrfamilienhaus dem Erdboden gleich gemacht. Den drei Mieter-Familien ist gekündigt worden. Sie sind bereits auf Wohnungssuche.
Mit dem Abbruch der alten Hallen im kommenden Frühjahr leitet die Herforder Wohn  & Grund den nächsten Schritt zur Realisierung des Einkaufszentrums an der Meyrastraße ein. Erst in diesem Sommer hatte sie für 170 000 Euro die von Ex-Kunststoffrecycler Balci hinterlassenen Abfallberge entfernen und entsorgen lassen und Vlotho von einer gefährlichen Altlast befreit.
Wohn & Grund-Chef Wolfgang Diekmann äußert sich zum weiteren Verlauf des 11-Mio.-Euro-Projekts vorsichtig: »Zunächst muss die Planung die Offenlegung im Rathaus durchlaufen, die den Bürgern nach mehr als zehn Informationsveranstaltungen noch einmal Gelegenheit zur Äußerung gibt.« Danach werde der Kreis Herford über die Genehmigungen zu Abriss und Neubau entscheiden. Gibt er grünes Licht, kann die Abrissbirne in Aktion treten. Diekmann: »Es wäre gut, wenn wir dann eine Behelfsausfahrt zur L 778 bauen könnten, damit die schweren Lkw nicht über die alte Herforder Straßen müssen.«
Optimistisch hinsichtlich der ausstehenden Genehmigungen und der Realisierung des Gesamtprojekts ist Bürgermeister Bernd Stute: »Seitens der Behörden gibt es bisher keine Einwände, und wir als Stadt stehen hinter den Plänen.«

Artikel vom 13.11.2004