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Lebensfreude - eine gute Therapie bei Krebs

Bestsellerautorin Annette Rexrodt von Fircks möchte Brustkrebspatientinnen Mut machen


Von Julia Lüttmann
Enger (WB). »Der Tumor war höllisch: Er war so groß wie ein Tennisball und hatte gestreut.« Annette Rexrodt von Fircks war erst 35 Jahre alt und Mutter dreier kleiner Kinder als nach der Diagnose Brustkrebs ihre Welt zusammenbrach. »Damals dachte ich, ich muss bald sterben.« Es folgten die Brustamputation, die Chemotherapie und - das Leben. Am Samstag berichtete die 42-Jährige auf dem ersten Mammakarzinom-Symposium des Brustzentrums Bielefeld-Herford in Enger (Kreis Herford) von ihren Erfahrungen.
»Ich stand am Abgrund und niemand konnte mir helfen«, erinnert sie sich. Dann zog sie eine Therapeutin zur Rate. Die gab ihr einen Rat: »Entscheide Dich für das Leben.« Für das Leben entscheiden, wenn der Tod schon vor der Tür steht? »Ich habe es erst nicht verstanden, aber dann hat es mich wachgerüttelt.« Annette Rexrodt von Fircks begann Bücher über Brustkrebs zu lesen, von Frauen die gesund geworden waren und von Ärzten. Und entwickelte eine eigene Strategie. »Ich wollte auch während der Therapie ein lebenswertes Leben habe.« Mit der festen Entscheidung, das Beste aus dieser Zeit zu machen, begann Annette Rexrodt von Fircks ihre Therapie. »Ich erkannte, wie wichtig Liebe, Selbstachtung und Gedankenpflege, aber auch gesunde Ernährung, Bewegung und Ruhe sind.« Sie schaffte das Unglaubliche: Sie wurde gesund und hat heute zudem viele schöne Erinnerungen an die Zeit der Behandlung. Annette Rexrodt von Fircks will Mut machen: »Es war ein langer Weg und es gab Rückschläge«, erzählt sie. »Aber die Familie hat zusammengefunden, und wir haben verstanden, wie kostbar der Augenblick ist.« Ihre Erfahrungen hat sie in drei Büchern und zwei Broschüren als erste »Wegweiser zur Genesung« verarbeitet.
In ihrem neuen Buch »Ich brauche euch zum Leben - Krebs, wie Familie und Freunde helfen können« erzählt die Bestsellerautorin anhand ihrer eigenen Erfahrungen und Begegnungen mit Krebskranken und deren Angehörigen, was Angehörige tun können, um einander in einer extrem belastenden Situation zu tragen.

Artikel vom 15.11.2004