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Sprache schafft Bilder

21. Autorentreffen am WGE mit 40 Teilnehmern gut besucht

Von Thomas Meyer
Enger (EA). »Ich möchte in den Zoo!«, »Elefanten sind große Tiere«, »Ich mag kleine lieber, vor allem Vögel.«, »Papageien sind bunt.« Kaum zu glauben: Diese verwirrenden Aneinanderreihungen haben Teilnehmer des 21. Schülerautorentreffens am Widukind-Gymnasium Enger (WGE) zu einem ganzen Theaterstück zusammengesetzt.

Bei dieser Übung ging es darum, auf die Feststellungen des anderen nicht mit direkten Antworten, sondern mit persönlichen Assoziationen zu reagieren. Im Klartext: Die Schüler waren aufgeforder, aneinander vorbeizureden - und machten daraus ein Theaterstück. Das alles gelang den zehn- bis 13-jährigen Schülerinnen an nur einem Vormittag. Nachmittags wurde dann auch schon geprobt, um den anderen Gruppen das Ergebnis präsentieren zu können. Bei der Premiere klappte alles, Regisseurin Mirjam Schmuck konnte sich auf die musikalische Untermalung per Handy beschränken. Die ehemalige Schülerin des Widukind-Gymnasiums ist neben ihren Erfahrungen als Autorin auch mit der Schauspielerei vertraut. Genau wie Björn Schäffer, der die andere theaterorientierte Gruppe leitete. Unter dem Thema »Wünschen und träumen« setzten vier Jungen ihre Träume auf dem Papier um und trugen das anschließend vor. In den verbleibenden Gruppen wurde ausschließlich geschrieben, die Themen waren aber ebenso spannend: Anna Bella Heinemann zeigte den interessierten Schülern unter dem Motto »Warum wirken Worte«, wie man durch Sprache Vorstellungen in den Köpfen anderer Menschen entstehen lassen kann. »Der Nase nach« schrieben sechs Mädchen Geschichten rund um ihre Eindrücke auf, die sie beim Beschnuppern der verschiedensten Geruchsproben bekamen. Unter der Anleitung von Malte Borowiack lernten die jüngsten Teilnehmer, Märchen zu schreiben.
Initiator Michael Hellwig freute sich über die gute Beteiligung. »Mit mehr als 40 jungen Autoren von 14 Schulen aus der Region war das Interesse besser als im Vorjahr.« Er hofft, auch im kommenden Jahr wieder viele Interessierte nach Enger locken zu können. »Wir haben uns schon Gedanken gemacht, wie dann das Programm aussehen könnte«, versicherte der Deutschlehrer.

Artikel vom 15.11.2004