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Das Gedenken ist die Pflicht eines jeden

Erinnerung an gefallene Soldaten der Weltkriege zum Volkstrauertag - Dank an Mielke

Wehdem/Levern (WB/fq). Es herrschte andächtiges Schweigen an der Wehdemer Kirche, als die beiden Ratsherren Hans Niemann für Wehdem und Willi Bohne für Westrup die Kränze zum Volkstrauertag am Ehrenmal niederlegen.

In einer bewegenden Ansprache erklärte Niemann, dass die Erinnerungen an die gefallenen Soldaten der beiden Weltkriege immer mehr verblassten. »Doch am Ehrenmal sind sie wieder gegenwärtig und kommen uns vor Augen.« Es sei die Pflicht eines jeden von uns, der Gefallenen zu gedenken.
Niemann erinnerte daran, dass vor 90 Jahren der Erste Weltkrieg ausbrach und vor 65 Jahren der Zweite. Viel Blut sei dabei vergossen worden. Beim Fall der Mauer vor 15 Jahren sei hingegen alles friedlich abgelaufen, »wofür wir dankbar sind«.
Anschließend las Niemann zwei Briefe aus dem Zweiten Weltkrieg vor - von zwei Soldaten, die an der Ostfront in Stalingrad kämpften. Das ganze Grauen zu der damaligen Zeit wurde so für kurze Zeit förmlich greifbar.
So schrieb ein Verwundeter seiner Frau, dass er zwar bald nach Hause kommen werde, doch verkrüppelt sei. In dem zweiten Brief schrieb ein Oberleutnant an seinen Vater, dass sich die Division für den Großkampf rüste. Zahlreiche Kameraden seien aber schwer verletzt. »Kuss für Mama, Kuss für Lydia« endete der Brief.
Niemann sagte: »Wir gedenken der Soldaten, die in den Weltkriegen starben. Wir trauern mit den Müttern.« Der Posaunenchor der Kirchengemeinde Wehdem spielte abschließend die deutsche Nationalhymne.
Bei der Gedenkfeier zum Volkstrauertag in Levern mit Beteiligung der Vereine und Feuerwehren des gesamten Bezirkes sagte Friedrich Klanke für die ausrichtende Vereinsgemeinschaft Rektor i. R. Martin Mielke ein besonderes Dankeschön.
Er hob hervor, dass seit 1988 einschließlich des Volkstrauertages 2004 ohne Unterbrechung Martin Mielke sorgfältig vorbereitete Ansprachen gehalten und sich auch als langjähriger Chorleiter um eine würdige Ausgestaltung der Gedenkfeier bemüht habe.
Martin Mielke habe um Entlastung von diesem Amt gebeten. Der Vorsitzende gab bekannt, dass die Vereinsvorsitzenden eine Nachfolgeregelung für die nächsten Jahre getroffen hätten.
Er dankte ebenfalls der Singgemeinschaft unter der Leitung von Olga Rust und dem von Manfred Südmeyer geleiteten Posaunenchor für die langjährige aktive Mitwirkung.

Artikel vom 15.11.2004