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»Zoff« im Reiterverein -
Berenbrinker sattelt um

Kritik an Methoden des Schloß Holte-Stukenbrockers

Von Hubertus Hartmann
Schloß Holte-Stukenbrock/Paderborn (WB). Unbewiesene Vorwürfe, interne Querelen und Ärger um »Starjockey« Matthias Berenbrinker sorgen für Turbulenzen im Reit- und Fahrverein Paderborn. Berenbrinker wird der Reitanlage Füllersheide den Rücken kehren.

Seit Jahren zählt der 40-jährige gebürtige Schloß Holte-Stukenbrocker zu den erfolgreichsten Springreitern der Region. Für den RV Paderborn hat er unzählige Prüfungen gewonnen und Siegerschleifen errungen. Seit 15 Jahren gehört Matthias Berenbrinker dem Verein an, seit zwölf Jahren stehen seine Pferde im Reitsportzentrum Füllersheide, wo Berenbrinker auch regelmäßig trainiert und fremde Pferde ausbildet. Zur Zeit reite er dort ausschließlich fremde Pferde, betont Vereinsvorsitzender Werner Brune.
Trotz aller Erfolge sollen sich nun die Wege trennen. Nach teilweise massiver Kritik an den Trainingsmethoden des Vorzeigereiters und einer turbulenten Vorstandssitzung wurde ihm nahe gelegt, »seine reiterliche Tätigkeit anderswo auszuüben«, wie Brune es formuliert. Er spricht von »erheblichen Differenzen zwischen Vorstandsmitgliedern und Herrn Berenbrinker«.
»Die Trennung hat ausschließlich persönliche Gründe, es gibt keine Vorwürfe von Seiten des Vereins gegen ihn«, versichert der Vorsitzende. Es gäbe kein Ausschlussverfahren und Berenbrinker wolle auch weiterhin für den RV Paderborn reiten.
Er werde aber, so habe dieser ihm versichert, »um des Vereinsfriedens willen« vielleicht schon Weihnachten, spätestens aber Ende Januar, nach Schloß Holte-Stukenbrock gehen, so Brune.
»Ich plane dort eine eigene Reitanlage«, erklärte Matthias Berenbrinker. Und zu den Anschuldigungen sagt er: »Das ist alles üble Nachrede. Ich habe mir nichts vorzuwerfen. Und wenn Leute das tun, müssen sie das auch beweisen«, entrüstet sich der Reiter. Seine Pferde und Trainingsmethoden seien absolut sauber.
Ein Vorstandsmitglied des 1825 gegründeten und 500 Mitglieder starken Paderborner Reit- und Fahrvereins zog indes die Konsequenzen aus den Querelen: Rolf Neugebauer legte sein Amt als Geschäftsführer der Reitanlage nieder. Auch der daraufhin zum kommissarischen Geschäftsführer bestellte Ulrich Böhme trat nach wenigen Tagen wieder zurück. »Die Position ist derzeit vakant«, sagt Vereinssprecherin Hanna Rammig.
Beim Turnier vergangenes Wochenende in der Füllersheide war Matthias Berenbrinker übrigens wieder recht erfolgreich.

Artikel vom 13.11.2004