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»Achill Sound« - Musik,
die aus dem Herzen kommt

Irish Folk-Band aus Paderborn begeistert Fans in Elsen

Von Jens Twiehaus
Elsen (WV). Wenn Uli Rust die Augen schließt und seiner Tin Whistle liebliche, typisch irische Klänge entlockt, dann entführt er seine Zuhörer in die Weiten der grünen Insel. »Für mich kommen da immer wieder Urlaubserinnerungen auf«, meint ein langjähriger Anhänger von »Achill Sound«.

Die Irish Folk-Band aus Paderborn begeisterte am Freitag Abend 180 Zuhörer im Dionysius-Haus in Elsen bei der zweiten Irish Night.
»Unsere Lieder kommen direkt aus einem Pub von der Insel Achill Island«, erzählt Wolfgang Werner, der singt und Gitarre, Akkordeon und Keyboard perfekt beherrscht. Dorthin pflegt die Band einen langjährigen Kontakt, mindestens einmal pro Jahr besuchen die Mitglieder ihre irischen Freunde.
Und das merken die Zuhörer, die überwiegend schon über viele Jahre der irischen Musik verfallen sind. In gemütlicher Atmosphäre, bei Kerzenschein, Guiness vom Fass und farbenprächtiger Lichttechnik lauschen sie den teils melancholischen, teils flotten Klängen. »Toll, wie aufmerksam die Leute hier zuhören«, sinniert Werner.
Die Themen, die einem an diesem Abend immer wieder begegneten, waren Sehnsucht, die weiten einsamen Landschaften und vor allem der Alkohol. »Das ist das Wichtigste für die Iren, erst danach kommen die Frauen«, lacht Werner. Und singt bald darauf ein altes irisches Lied über eine Beerdigung, die im Streit unter den Trauergästen endet. Konsequenz: Eine halb volle Whiskey-Flasche landet auf dem Totenbett. Die Band weiß wovon sie singt. Vor vier Jahren erlebte sie selbst eine irische Beerdigung mit.
Und was sagt der Pfarrer über solch deftiges Liedgut in seinem Gemeindehaus? »Ach, die meisten Texte verstehe ich ja sowieso nicht«, grinst Hans-Jürgen Wollweber. Um aber Verständnisschwierigkeiten möglichst gering zu halten, erläutert die vierköpfige Band zwischen den Liedern den Inhalt und gibt so manches persönliche Erlebnis zum Besten.
Mit witzigen Dialogen wusste sie auch zwischen den Stücken die Zuhörer bestens zu unterhalten. Und das gerne auf Kosten der Frauen. Der Protest von »Alibifrau« Doris Biedermann an der Geige war zwecklos. Doch trotz aller Anspielungen und Anzüglichkeiten war es auch für das so genannte »schwache Geschlecht ein toller Abend«.

Artikel vom 15.11.2004