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Theaterbau am
bewährten Ort

»Kötterhagen ohne Alternative«

Paderborn (WV). Zwei Wochen vor dem Bürgerentscheid über die Kammerspiele hat Theater-Intendantin Dr. Merula Steinhardt-Unseld am Freitag noch einmal die Notwendigkeit eines Neubaus am Kötterhagen bekräftigt.

»Die Kammerspiele brauchen einen Neubau an einem Standort, der vom Publikum befürwortet wird und somit zum langfristigen Erhalt des Theaters beiträgt«, so die Kammerspiel-Intendantin in einer schriftlichen Stellungnahme. In einem »intensiven Prüfungsprozess« sei eine Lösung gefunden worden, die den angestammten Platz der Kammerspiele im Herzen der Stadt bestätige. Die Platzauslastung von 90 Prozent in der vergangenen Spielzeit belege die hohe Akzeptenz des Standorts. »Am Kötterhagen wird die Zukunft des Theaters für die nächsten 50 Jahre gesichert«, betont Steinhardt-Unseld. Der Rat der Stadt habe sich parteiübergreifend mit überwältigender Mehrheit für den Standort Kötterhagen entschieden.
»Der Theaterneubau ist zwingend notwendig, da die alten Kammerspiele nicht mehr den Anforderungen des Brandschutzes und der Baupolizei genügen, was die Schließung des Theaters zur Folge haben würde«, heißt es in der Erklärung weiter. »Das jetzige Theater entspricht außerdem auch nicht mehr den Ansprüchen eines voll funktionierenden Theaterbetriebs. Am neuen Standort können Spielstätten und Werkstätten endlich zusammengeführt werden. Noch sind Bühne, Werkstatt, Intendanz, Verwaltung und Probenbühne über die gesamte Stadt verteilt; dies ist eine erhebliche Belastung und ein Mehraufwand an Logistik, Zeit und Sachkosten.« Im neuen Theater werde alles effizient unter einem Dach beherbergt sein.
Eine realistische Alternative zum Standort Kötterhagen gebe es auf absehbare Zeit nicht. Wenn nicht in Kürze ein neues Haus im Bau sei, müssten die Kammerspiele auf unbestimmte Zeit an einen provisorischen Standort ziehen. »Das bedeutet zusätzliche, vermeidbare Kosten für Stadt und Bürger. Wir sehen nicht zuletzt die Gefahr, dass dadurch der kontinuierliche künstlerische Aufbauprozess und die damit verbundene Zuschauer-Identifikation mit den Kammerspielen unterbrochen wird.«
Da ein innerstädtisches Provisorium nicht zur Verfügung stehe, ergäben sich lange und umständliche Anfahrtswege für das Publikum. »Mit einem neuen, der heutigen Zeit entsprechenden Theaterbau erhält das Oberzentrum eine kulturelle Aufwertung.«

Artikel vom 13.11.2004