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Aus Pech wird
großes Glück

Schatulle studiert Aschenputtel ein


Espelkamp (WB). Die Proben gehen in die heiße Phase: Am kommenden Donnerstag hebt sich zum ersten Mal der Vorhang im Neuen Theater für die Schauspieler der Schatulle, dem Laientheater der Volkshochschule. »Aschenputtel« heißt das Stück, das unter der Leitung von Edith Stöver einstudiert wurde. Damit sollen vor allem die Kinderherzen wieder einmal höher schlagen - das bislang letzte Märchenstück, das die Gruppe im Neuen Theater in Espelkamp aufgeführt hat, liegt mit »Kalif Storch« bereits sechs Jahre zurück.
In diesem Jahr haben sich die Schauspieler mit »Aschenputtel« einen Märchen-Klassiker der Gebrüder Grimm ausgesucht: Weil sie während der Abwesenheit ihres Vaters von ihrer Stiefmutter und den Stiefschwestern stets verachtet wird, die niedrigsten Arbeiten verrichten und sogar in der Asche vor dem Kamin schlafen muss, wird die Heldin nur noch »Aschenputtel« genannt. Ihr einziger Trost sind die beiden Täubchen »Lilli« und »Lulu« sowie das Bäumchen auf dem Grab ihrer verstorbenen Mutter, dem Aschenputtel sein Leid klagen kann. Währenddessen lässt der König des Landes ein mehrtägiges Fest ausrichten, auf das alle schönen Jungfrauen eingeladen werden, damit sich sein Sohn, der Prinz Florian, eine Gemahlin wählen kann. Dem Prinzen gefällt dies allerdings zunächst gar nicht - er hat mit seinem Freund, dem Grafen Wolfram, ganz andere »Flausen« im Kopf, geht lieber auf die Jagd oder ärgert seinen Tanzlehrer.
Das Fest ist gekommen, und nur mit Hilfe der Täubchen und einer guten Fee gelingt es Aschenputtel, sich unerkannt und gegen den Willen ihrer Stiefmutter unter die Gäste auf dem königlichen Ball zu mischen. Der Prinz verliebt sich sogleich und tanzt den ganzen Abend nur mit seiner »unbekannten Prinzessin«. Doch jedes Mal, wenn er wissen möchte, wer die Schöne ist, gelingt es Aschenputtel, zu entwischen. Erst mit einem Trick - wobei die mit Pech bestrichene Schlosstreppe zum Glücksfall wird - können der Prinz und der Graf die Suche nach dem Mädchen aufnehmen.
Wie das Märchen am Ende ausgeht, können die Zuschauer bei einem Besuch im Neuen Theater selbst herausfinden. Nicht nur die Aufführung selbst verspricht ein großartiges Theatervergnügen. Das Bühnenbild wurde liebevoll und in enger Zusammenarbeit mit Lehrern und Schülern der Ernst-Wiechert-Schule entwickelt und gebaut, außerdem sind prächtige Kostüme zu bestaunen. Das für das Volksbildungswerk Espelkamp inszenierte Märchenstück wird von einer eigenen Gaukler-Gruppe begleitet, die für passende musikalische Umrahmung sorgt.
In insgesamt fünf Aufführungen wollen die Akteure nicht nur die kleinen Theaterbesucher begeistern. Während die Vorstellungen am Donnerstag und Freitag, 18. und 19. November, bereits von Schulklassen und Kindergartengruppen belegt sind, gibt es noch einige Karten für die Vorstellungen am Samstag, 20. November, um 10.30 Uhr und 15 Uhr. Diese sind noch in der Geschäftsstelle des Volksbildungswerks Espelkamp unter Tel. 0 57 72 / 562-185 oder an der Tageskasse, die jeweils 30 Minuten vor den Vorstellungen geöffnet ist, erhältlich.

Artikel vom 13.11.2004