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Menschen für
Ziele missbraucht

Gedenkfeier am Volkstrauertag

Lübbecke (ee). Der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft wurde gestern am Volkstrauertag bei einer Feierstunde am Mahnmal gedacht. Die Ansprache hielt Pfarrer Struckmeier.

Der Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge richtete die Feierstunde aus, die vom Posaunenchor der ev. Kirchengemeinde und dem Männergesangverein Lübbecke musikalisch umrahmt wurde.
Wie Pfarrer Eckhard Struckmeier in seiner Ansprache betonte, ginge es am Volkstrauertag nicht nur darum, gegen das Vergessen anzukämpfen, sondern auch der Menschen zu gedenken, die für Ziele - die nichts mit Menschlichkeit zu tun hatten - missbraucht wurden. Den Terrorismus bezeichnete der Geistliche als Geißel der Zeit. Terrorismus sei immer stärker von religiösen Zügen geprägt. Erschüttert zeigte sich Struckmeier von der Ermordung des niederländischen Filmemachers Theo van Gogh durch muslimische Fundamentalisten - als Antwort brannte daraufhin eine Moschee.
Ist Gewalt eine angemessene Anwort auf Terrorismus, hinterfragte der Pfarrer. Militärische Gewalt sei dann vonnöten, um Morden Einhalt zu gebieten, »eine Lösung ist das aber nicht«, fügte er hinzu. Ebenso wie die Deutschen nicht alle Nazis waren, ist nicht jeder Islamist ein Terrorist. »Wir sollten aus der Geschichte lernen und dazu beitragen, dass in unserem Land kein Klima entsteht, das Menschen ausgrenzt.«

Artikel vom 15.11.2004