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Uni macht Kindern Mut

David Höwelkröger: mit acht Jahren schon gefeierter Erfinder

Von Rüdiger Kache (Text und Fotos)
Paderborn (WV). Von ihm konnten beim Kinder-Hochschultag am Samstag in der Universität selbst gestandene Professoren noch etwas lernen: Der achtjährige David Höwelkröger aus Hövelhof, Erfinder, Buchautor und fernseherfahrenes Nachwuchstalent zog die bewundernden Blicke der 200 uni-begeisterten Schülerinnen und Schüler zwischen acht und zwölf Jahren auf sich - und natürlich die Kameras des WDR, der die Kinderhochschulwoche initiiert hatte.

Für Rektor Prof. Nikolaus Risch war es sich seine ungewöhnlichste Begrüßung, als er die 200 wissbegierigen Kids im Audimax willkommen hieß - sehr einfühlsam und kindgerecht, aber mit festem Blick auf die wissenschaftliche Arbeit in einer Universität. Die in ganz Ostwestfalen vom Westdeutschen Rundfunk eingestielten und medial begleiteten Hochschultage wurden in Paderborn durch das Organisationsteam, bestehend aus Tibor Szolnoki, Dr. Andrea Grote, Christiana Nolte, Ute Brüseke und Belgin Hesse, besonders anschaulich und für den künftigen studentischen Nachwuchs im Wortsinne »begreifbar« umgesetzt.
Die Fächer Elektrotechnik, Informationstechnik, Informatik und Maschinenbau öffneten ihre Laboratorien und ließen die Kinder in kleinen Gruppen experimentieren, Erstaunliches erfahren und hinter die Kulissen der Uni blicken. »So macht Studieren richtig Spaß«, freut sich der elfjährige Markus noch ganz unter dem Eindruck einer Kindervorlesung von Prof. Dr. Gerd Szwillus im Audimax (»Suchen und Finden im Internet«) schon auf die aufregenden Jahre nach dem zunächst erst mal angepeilten Abitur.
Ein elektronisches Pulsmessgerät, Strom aus Sonnenstrahlen, ein nur mausgroßer lernfähiger Roboter, der sogar aus einem Labyrinth heraus finden kann - alles zum Anfassen für die kleinen Wissenschaftler. Wie man aus einer Punktwolke ein Computerspiel programmiert, einem Roboter Befehle erteilt oder die Kommunikation der Zukunft mit Webcam und Mikrofon gestaltet: alles für Experten schon Realität. Die Maschinenbauer demonstrierten, wie man Kerzen aus- und einen Grill anpusten kann, wie ein Autoscheinwerfer zusammengesetzt ist, wie das »Railcab«, die Schwebebahn der Zukunft und das international bestaunte »Paradepferd« der Uni, funktioniert und wie eine virtuellen Teekanne real wird.
Den größten Aufmerksamkeitswert bei den Uni-Kindern aber hatten nicht die schlauen Professoren und ihre Assistenten. Sie staunten über den erst achtjährigen David Höwelkröger, der ganz unbefangen vor laufenden Kameras (»Man bekommt Routine, wenn man öfter im Fernsehen ist«) erzählte, wie er zum Erfinder und zum Star beim »Tigerentenclub« wurde. Beim Wettbewerb »Den Wohnbereich kindgerecht verbessern« konstruierte David mit seiner Schwester und zwei Cousinen eine Stromschlag-Sicherung gegen Einbrecher. Kaum sichtbare Elektroden auf den Scheiben lassen jeden Ganoven nach dem Weidezaunprinzip zusammenzucken. Diese Erfindung durfte David sogar im Fernsehen am Modell vorführen und erntete dafür selbst von »großen« Fachleuten viel Beifall. Jetzt ist der kleine Pfiffikus sogar unter die Autoren gegangen und hat auf Anhieb den bundesweiten »Drachentöter-Schreibwettbewerb« gewonnen.

Artikel vom 15.11.2004