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Von Heiko Johanning

Versmolder
Aspekte

Einbahnstraße Kommunikation


Mit der Kommunikation hapert es derzeit in der CDU - ob nun auf Bundesebene oder im kleinen Versmold. Günter Kozlowski hat schon Recht, als er am Mittwochabend beim CDU-Stadtverband dafür plädierte, sich weg von den »Nebenkriegsschauplätzen« dieser Republik zu bewegen, hin zu mehr Kommunikation, Verständnis und Rückhalt untereinander.
Das werden nicht nur Angela Merkel auf Bundes- oder Günter Kozlowski auf Landesebene brauchen, sondern auch der Vorstand des CDU-Stadtverbandes und natürlich auch Ulrike Müller. Die Oesterweger Juristin hat es knapp zwei Jahre auf dem Stuhl der Verbands-vorsitzenden ausgehalten. Am Montag warf sie das Handtuch. »Zeitliche Gründe« hat sie als Anlass für den Rücktritt der Presse gegenüber angegeben. Ihren Vorstandsmitgliedern hatte sie wohl überhaupt nichts zu sagen, denn noch am Donnerstagabend bei der CDU-Veranstaltung mit Günter Kozlowski wussten die beiden stellvertretenden Vorsitzenden offiziell von diesem Rücktritt noch gar nichts. Einbahnstraße Kommunikation!
Woran mag es aber liegen, dass man in den Reihen des CDU-Stadtverbandes nicht mehr mitein-ander spricht? Was sind die Gründe dafür, dass es schon länger hinter den Kulissen der Christdemokraten rumort? Gibt es Probleme, die in der Person von Ulrike Müller begründet sein könnten? Sind die »zeitlichen Gründe«, die die 33-Jährige anführt, wirklich die echten Beweggründe für ihren Rückzug gewesen, oder erhält sie jetzt sogar die Quittung dafür präsentiert, dass sie als Verantwortliche den CDU-Kommunualwahlkampf nicht so erfolgreich durchgeführt hat, wie es sich die Christdemokraten gewünscht hatten? Doch hier sollte man nicht ihr allein den »schwarzen Peter« zu schieben, obwohl man auf solch einem Posten selten Dank erntet, dafür aber um so mehr Kritik und Unverständnis einstecken muss.

Artikel vom 13.11.2004