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Die Dame vom MARTa-Grill

Existenzgründerin kommt mit dem »Schlemmermobil« auf Touren 

Von Bernd Bexte
Herford (HK). In den Pausen ist Bettina bei den Bauarbeitern angesagter als MARTa. Dann stehen Kaffee, Kuchen, Würstchen oder Eintopf aus dem »Schlemmermobil« hoch im Kurs. Bettina Schröder betreibt die mobile Verpflegungsstation für die Baustelle an der Goebenstraße - und noch viele andere Arbeitsstellen.

»Das Angebot ist echt klasse. So was hat hier gefehlt«, sagt Heinz Schumann von Hofmeister-Dachbau. Er und seine Kollegen sind bei der Hiddenhauserin Stammkunden. »Wenn sie morgens mit ihrem Wagen auf die Baustelle fährt und klingelt, dann freuen sich alle auf heißen Kaffee, gerade jetzt, wo es kalt wird.«
Bettina Schröder füllt mit ihrem »Schlemmermobil« eine Marktlücke. Die gelernte Bäckereifachverkäuferin hat vor gut einem Jahr den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. »Anfangs war es schwierig, jetzt läuft es aber.« Seit März ist sie werktäglich vor Ort, zunächst am Elsbach-Haus, seit Juni vor MARTa. »Das Schöne an dem Job ist, dass man flexibel, mobil und immer an der frischen Luft ist. Die Kälte macht mir nichts.« Dabei fängt ihr Tag schon früh an: Gegen 7 Uhr werden erst die Postboten am Wellbrocker Weg versorgt. Dann fährt sie mit ihrem Fiat Bistro-Wagen gegen 8 Uhr zu MARTa. Sind hier die Beschäftigten vom Architekten bis zum Metallbauer versorgt, geht es weiter. Vor dem Elektrogroßhandel TEG an der Unteren Wiesenstraße in Hiddenhausen oder am ESTA-Bildungswerk macht sie ebenfalls Station, um Reispfanne und Feuertopf, Zigaretten, belegte Brötchen, Schokoriegel oder Zeitungen an den Mann und die Frau zu bringen. Mittags geht's dann wieder zu MARTa, wo bis zu 40 Hungrige auf warme Würstchen oder Suppen warten.
»Im Sommer hatte ich vor dem Wagen sogar einmal in der Woche einen Schwenkgrill aufgebaut Das kam besonders gut an«, erzählt sie. Bis zur nächsten Grill-Saison dürfte der MARTa-Bau allerdings fertig gestellt sein. Auf der Suche nach neuen Absatzmärkten fährt Bettina Schröder deshalb nach getaner Arbeit stets mit wachen Augen gegen 13 Uhr nach Hause. »Ich halte immer Ausschau nach neuen Baustellen.«

Artikel vom 11.11.2004