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IHK: Industrie
im Umsatzplus

NRW aber besser als die Region

Bielefeld (WB/ef). Die ostwestfälische Industrie hat sich in den ersten neun Monaten 2004 positiv entwickelt. Bis September lagen die Gesamtumsätze bei 24 Milliarden Euro und damit 3,6 Prozent höher als in den Vorjahresmonaten, teilte die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen (IHK) gestern mit. Allerdings fiel das Wachstum in Nordrhein-Westfalen im gleichen Zeitraum mit 5,2 Prozent etwas größer aus.

Grund dafür sei die höhere Exportquote Nordrhein-Westfalens, erläuterte IHK-Geschäftsführer Dr. Christoph von der Heiden. »Sowohl NRW mit einem Plus von 8,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum als auch Ostwestfalen mit einem Anstieg von 11,3 Prozent verzeichnen deutliche Zuwächse im Auslandsgeschäft.« NRW habe allerdings mit einer Exportquote von 37 Prozent zu der ostwestfälischen von 30 Prozent immer noch ein besseres Ausgangsniveau.
»Abgesehen vom Export ist die Lage aber eher ernüchternd«, sagt von der Heiden: Die reinen Inlandsumsätze in Ostwestfalen seien im Vergleichszeitraum nur 0,6 Prozent gestiegen, in einigen Branchen seien sie sogar gefallen, im Maschinenbau 5,7 Prozent.
Auch die Zahl der Beschäftigten sank in Ostwestfalen 1,9 Prozent auf unter 171500 Beschäftigte. In NRW sei die Beschäftigtenzahl im Verarbeitenden Gewerbe sogar minus 3,4 Prozent gefallen.
Die fünf größten ostwestfälischen Industriebranchen erzielten folgende Umsatzzuwächse: Elektroindustrie (5,9 Prozent), Metallindustrie (5,4 Prozent), Maschinenbau (3,6 Prozent), Nahrungsmittelindustrie (2,9 Prozent) und Möbelindustrie (1,6 Prozent).
Innerhalb der ostwestfälischen Industrie liegt der Kreis Minden-Lübbecke mit einem Umsatzanstieg von 7,1 Prozent auf vier Milliarden Euro an der Spitze. Es folgen die Kreise Höxter (5,7 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro), Gütersloh (4,9 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro), Paderborn (3,3 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro). Schlusslichter seien die Stadt Bielefeld (0,5 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro) und der Kreis Herford (0,5 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro.
Das Wirtschaftswachstum in Deutschland hat sich nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) im dritten Quartal deutlicher verlangsamt als zunächst angenommen. Gegenüber dem Vorquartal dürfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nur um 0,2 Prozent zugelegt haben.
Im zweiten Quartal war die gesamte Wirtschaftsleistung noch um 0,5 Prozent gestiegen. Als Grund für das schwächere Wirtschaftswachstum nannte das DIW die nachlassenden Impulse von der Exportwirtschaft, die noch im ersten Halbjahr das Wirtschaftswachstum getragen hatten.

Artikel vom 11.11.2004