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21-Jährige
überfallen

Zwei Jahre in Haft

Bad Oeynhausen (cl/cb). Rund neun Monate nach dem Überfall auf der Herforder Straße auf eine damals 21-Jährige ist der 30-jährige russlanddeutsche Boris S. (Name geändert) vom Schöffengericht Herford zu einer Freiheitsstraße von zwei Jahren ohne Bewährung verurteilt worden. Er hatte die Frau am 17. Februar angegriffen.

Die tatsächliche Strafe fällt sogar noch 25 Monate höher aus, da zwei zur Bewährung ausgesetzte Strafen wegen Drogenbesitz, Einfuhr und Handel jetzt widerrufen werden. Vor sechs Jahren war Boris S. aus Kasachstan nach Deutschland übergesiedellt, lebte zuletzt ohne festen Wohnsitz in Bad Oeynhausen. Seit vier Jahren ist er heroinabhängig. Dewegen verließ ihn auch die Ehefrau mit dem heute elfjährigen Sohn.
An dem Winterabend im Februar hatte das Opfer gegen 21 Uhr in Höhe des Hotels Bosse Schritte hinter sich gehört. Fast im gleichen Augenblick riss jemand am Bügel ihrer Handtasche. Die Frau wehrte sich und klammerte sich an die Tasche. Erst als der Mann sein Opfer auf den Boden stieß, gab die 21-jährige die Tasche frei. Sie nahm die Verfolgung auf und informierte von einem Imbiss aus die Polizei. Die Beamten nahmen wenige Querstraßen entfernt den Flüchtenden fest. Die EC-Karte lag neben dem Mann, die Handtasche bekam die Frau zwei Tage später wieder. Das Portemonnaie war leer. Das Handy fehlte.
Bei S. fand die Polizei ein abgebrochenes Küchenmesser. Seine Erklärung, er habe es vor der Tat versteckt und erst auf der Flucht wieder an sich genommen, nahmen ihm der Vorsitzende Richter Bernd Kahre und Staatsanwalt Jörg Anuth nicht ab. Zu seinen Gunsten wurde wegen des Drogenkonsums eine verminderte Schuldfähigkeit angenommen..

Artikel vom 11.11.2004