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Nur Römerstraße entlastet die Holter Straße

Weder Einbahnstraße, Tempo-30-Zone noch Lastwagenverbot sind durchsetzbar


Schloß Holte-Stukenbrock (ms). Eine Verkehrsberuhigung der Holter Straße, wie sie sich Hans-Joachim Hinz, Josef Babilon und Peter Birkemeyer als Anlieger wünschen, kann nicht verwirklicht werden. Das meint die Stadtverwaltung als Stellungnahme zu einem Bürgerantrag vom Mai des Jahres, der am Mittwoch, 17. November, im Ausschuss für Ordnung, Umwelt und Verkehr beraten wird.
Einzig der im Bürgerantrag vorgeschlagene Ausbau der Spellerstraße soll in einem der nächsten Ausschüsse beraten werden. Die Verwaltung hatte bereits 2003 ein Konzept vorgelegt, das von den Fraktionen aber mit der Bitte um Überarbeitung zurück gestellt worden ist.
Die Bürger wünschen die Abstufung der Holter Straße im Teilbereich zwischen Siemensweg und Trapphofstraße zur Gemeindestraße. Allerdings hat die heutige Kreisstraße überörtliche Bedeutung, verbindet Schloß Holte und Stukenbrock und verknüpft andere Landes- und Kreisstraßen (Schloß-, Haupt-, Kaunitzer-, Bahnhof- und Trapphofstraße).
Der Verkehr hat von 1992 bis 2003 nicht zugenommen: 1992 wurden 10 000 Fahrzeuge in 24 Stunden gemessen mit einem Lastwagen-Anteil von 9,2 Prozent, 2003 waren es nur noch 9000 Fahrzeuge, davon 7,7 Prozent Lastwagen.
Eine Einbahnstraße für den genannten Teilbereich hält die Verwaltung für nicht machbar. Dem dann ausgeschlossenen Gegenverkehr stehe keine gleichwertige Straße zur Verfügung, Verkehre aus Richtung Schloß Holte müssten über die Rathausstraße oder den Siemensweg auf die Spellerstraße geführt werden. »Wie alle Verkehrsteilnehmer lehnt der Autofahrer Umwege ab«, so die Verwaltung. Wegen ihrer Breite würde auf der Holter Straße als Einbahnstraße schnell gefahren.
Auf einer Kreisstraße kann der Lastwagen-Verkehr nicht ausgeschlossen werden - eben wegen ihrer überörtlichen Bedeutung. Auch eine Tempo-30-Zone ist aus diesem Grund nicht möglich.
Die Verwaltung betont, dass das Wegweisungskonzept schlüssig sei. Wer nicht ins Ortszentrum wolle, werde umgeleitet. »Als letzte Bausteine sind dazu die Ausweisung aus Westen nach Detmold über die Ostritzer- und Speller Straße und in Gegenrichtung die Ausweisung Rietberg als Fernziel und Schloß Holte und Gewerbegebiet Holter Straße als Nahziele gesetzt worden«, so die Verwaltung. Durch den Ausbau der Römerstraße werde die Forderung der Anlieger der Holter Straße nach »Umlenkung der Verkehrsströme« erfüllt. Die Verwaltung betont, dass die starke Verkehrsbelastung der Holter Straße nicht geleugnet und jede Möglichkeit, die Situation für die Anlieger zu verbessern, untersucht wird.

Artikel vom 11.11.2004