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Gedenken an
den Pogrom

Erinnerung an Rimbecker Juden

Rimbeck (ben). Mit einer Gedenkandacht erinnerten die Rimbecker Kirchengemeinden und der Arbeitskreis Jugend am Dienstagabend vor der ehemaligen Rimbecker Synagoge an die Schrecken der Reichspogromnacht am 9. November 1938.

Mit andächtigem Schweigen gedachten die Menschen im strömenden Regen der Rimbecker Mitbürger, die in der Zeit des Nationalsozialismus deportiert und umgebracht wurden, weil sie Juden waren. Die Pfarrer Bernhard Nake und Karl-Ludwig Wendorf riefen in bewegenden Worten dazu auf, die Erinnerung an den Pogrom wach zu halten. »Der Regen, der heute fällt, ist ein Symbol, denn damals wurden die Juden sprichwörtlich im Regen stehen gelassen«, so Bernhard Nake. Musikalisch umrahmt wurde die Gedenkfeier vom Musikverein Rimbeck.
Als die Nazis an die Macht kamen, lebten vier jüdische Familien im Ort. In der Reichspogromnacht boten ihre Häuser ein Bild der Verwüstung. Die 1850 errichtete Synagoge erlitt großen Schaden, 1940 wurde sie abgerissen. Am 10. Dezember 1941 wurden alle noch in Rimbeck lebenden Juden über Bielefeld ins Konzentrationslager Riga deportiert. Zum Gedenken an die 13 Rimbecker Juden, die dort starben, wurden am Ort der ehemaligen Synagoge 13 rote Rosen niedergelegt. Sechs Juden überlebten das Grauen, sie kehrten nach Rimbeck zurück, wanderten jedoch später aus.

Artikel vom 11.11.2004