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»Paderborner« Kampfansage

Marktoffensive der Paderborner Brauerei: Die Kiste Bier für fünf Euro

Von Manfred Schraven (Text und Foto)
Paderborn (WV). Strategisch neu ausgerichtet - heißt für den Endverbraucher »mit absoluten Kampfpreisen« - stellt sich die Paderborner Brauerei mit der Marke »Paderborner« dem Wettbewerb: »Paderborner Pilsener« und »Paderborner Export« als Einstiegssegment pro 20 0,5-Liter-Flaschen in der schwarzen Kiste für 4,99 bis 5,99 Euro. 25 Cent pro Flasche, heißt 50 Cent pro Liter Bier: sensationell - für Viele schon eine Art von »Kannibalisierung«.

Zur Neupositionierung der Marke »Paderborner« präsentierte die Brauerei gestern das neue Sortiment. Neue Produkte ergänzen dabei die »Hausmarken« Paderborner Goldpilsener, Isenbeck und Weissenburger, die überwiegend in der regionalen Gastronomie angeboten werden. So läuft das Goldpilsener in Paderborn unter andrem auf dem Schützenplatz, in der Paderhalle, im Ratskeller und Kump. Der Ausstoß: 12 000 Hektoliter im Jahr. »Davon 1 000 auf dem Schützenplatz«, verrät Schützenoberst Dr. Andreas Jolmes am Rande der gestrigen Präsentation in der Brauerei an der Halberstädter Straße. Jolmes gehörte zu den vielen Gästen, die zur Vorstellung der Paderborner Braukunst geladen waren - unter ihnen auch die stellvertretende Bürgermeisterin Elsbeth Menneken
12 000 Hektoliter sind im Vergleich zum Gesamtausstoß eher gering. So werden im Jahr 200 000 Hekto in die Paderborner 0,5-Liter-Dosen abgefüllt, die zu 49 Prozent an Tankstellen angeboten werden. Vor dem Dosenpfand war es mehr als die dreifache Menge. Trotzdem bleiben die Brauereimanager bei der Dose. Nach der zunehmenden Akzeptanz des Dosenpfands erweitern die Paderborner jetzt das Angebot sogar um den 6-er Pack a 0,33 Liter Dose. Mit der zusätzlichen Aufstockung durch Pilsener und Export sind fürs kommende Jahr 480 000 Hektoliter angepeilt. Für den Einstieg sind eine Million Kisten in Auftrag gegeben. 70 000 sollen im Monat produziert werden. Die Paderborner Brauerei (96 Mitarbeiter) produzierte im vergangenen Jahr 550 000 Hektoliter, davon 250 000 an Eigenmarken. Der größere Anteil waren Lohnabfüllungen für Warsteiner (die Paderborner sind 100-prozentige Tochter) und König-Ludwig.
Zur regionalen Selbstdarstellung gehöre ab sofort wieder das Sponsoring Paderborner Vereine, erklärte der Technische Direktor Hans-Jürgen Ludwig am Rande. Das könne jeder schon an der großen Bandenwerbung »Paderborner Goldpilsener« im Löns-Stadion erkennen, die seit dem gestrigen Pokalschlager des SC Paderborn hängt. Von Gerüchten, dass die »Warsteiner« als Hauptsponsor auftreten wird, wollte Ludwig nichts wissen: Es gibt keinen solchen Vertrag.« SC-Vizepräsident Martin Hornberger gegenüber dieser Zeitung: »Der bestehende Sponsorenvertrag mit Warsteiner läuft bis 2008. Hauptsponsor ist Wilfried Finke und wird es auch bleiben.«

Artikel vom 11.11.2004