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Schlänger
Sportnotizen

Aufgezeichnet von Uwe Hellberg


Schlangen ist eine starke Sportgemeinde. Dies wird auch dadurch deutlich, dass viele Aktive sich gleich für zwei Sportarten entschieden haben. Carsten Benkelberg spielt Fußball beim TSV Kohlstädt und Basketball beim VfL Schlangen, Matthias Reimann ist bei den Schlänger Baskets in der Bezirksliga am Ball und ist mit der Mannschaft des Paderborner Yachtclubs sogar Deutscher Meister im Surfen geworden und einige Handballspielerinnen des VfL Schlangen sind wiederum auch in der Rhönradgruppe dabei. Die Liste ließe sich mühelos fortsetzen.
So weit, so gut - aber wie sieht es beim ehrenamtlichen Engagement aus? »Wir merken seit einigen Jahren, dass es schwieriger wird, Personen für ehrenamtliche Tätigkeiten zu finden«, weiß Ulrich Knorr, Vorsitzender des VfL Schlangen, zu berichten. So hat der Verein seit vielen Wochen einen Nachfolger für Thomas Niehoff gesucht, der sein Amt als Abteilungsleiter Turnen in der Jahreshauptversammlung am kommenden Sonntag niederlegen will. Vergeblich. Erst jetzt zeichnet sich eine (vorübergehende) Lösung ab. Eine Dreier-Spitze soll's richten. Die diversen Aufgaben sollen auf drei Schultern verteilt werden. Allerdings handelt es sich bei diesen Sportskameraden um Mitglieder, die sich auch bisher schon ehrenamtlich betätigt haben. Neue Gesichter, die sich bereit erklärt hätten, ein Ehrenamt zu übernehmen, haben sich nicht gezeigt.
Schade. Warum eigentlich nicht? Zu viel Zeitaufwand? Angst, die Aufgabe nicht bewältigen zu können? Oder doch fehlende Bereitschaft, weil es im Ehrenamt nichts zu verdienen gibt? Dies wäre schlimm. Wer sich wirklich mit »seinem« Verein identifiziert und nicht bloß als Einzelkämpfer den eigenen sportlichen Erfolg sucht, muss auch bereit sein, Verantwortung zu übernehmen.
Wie sagte Ulrich Knorr: »Nur immer zuschauen ist auch nicht der richtige Weg.« Eben. Und ohne Betreuer, Übungsleiter und viele Ehrenamtliche mehr, wäre vieles unmöglich. Dies sollte jeder im Blick haben und sich gewissenhaft prüfen, ehe er Nein sagt.

Artikel vom 12.11.2004