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Beute als Altersvorsorge

Bankräuber-Opas kassieren 1,3 Millionen Euro


Herford (WB/grot). Drei betagte Bankräuber haben bei 15 Banküberfällen in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen seit 1999 etwa 1,3 Millionen Euro erbeutet. »Wir vermuten, dass sich um eine Art Altersvorsorge handelt«, sagte gestern Thomas Marx von der Herforder Polizei. Bei Durchsuchungen wurde ein sechsstelliger Bargeldbetrag sichergestellt.
Die Räuber im Alter von 63, 72 und 74 Jahren waren im Vorfeld eines Überfalls auf eine Bank in Menden von Spezialeinheiten festgenommen worden (diese Zeitung berichtete). Die mit Pistolen, Handgranate und Vorschlaghammer bewaffneten Männer seien nicht »die liebenswerten Opas« gewesen, sagte gestern der Iserlohner Kriminaldirektor Ulrich Biermann. Die Männer hatten regelmäßig mit Beginn der dunklen Jahreszeit am langen Donnerstag Banken überfallen.
Trotz der langjährigen Bankraub-Serie habe es lange gedauert, bis die Polizei auch Täter über 60 Jahren ins Auge gefasst habe, sagte Biermann. Die mehrfach vorbestraften Männer sind nach Polizeiangaben seit mehr als 30 Jahren »im Geschäft« und haben bereits lange Freiheitsstrafen verbüßt. Der 72-Jährige, der aus dem Raum Vlotho (Kreis Herford) stammt und zuletzt in Bielefeld lebte, hat insgesamt 30 Lebensjahre hinter Gittern verbracht.

Artikel vom 10.11.2004