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Uffelns Schüler gehen gefährlich

Eltern beschweren sich über die Verkehrssituation auf der Buhnstraße

Von Hartmut Horstmann
Vlotho-Uffeln (VZ). Manfred Jochheim war entsetzt: Zwei große Lastkraftwagen kamen sich auf der Buhnstraße entgegen, ein Fahrzeug musste auf den Bürgersteig ausweichen. In der Nähe befand sich ein Schulkind. Gefahrensituationen, die an der Uffelner Grundschule nicht ungewöhnlich sind.

Manfred Jochheim, in Uffeln wohnend, erregt sich noch heute bei dem Gedanken an das Gesehene, an die Gefahren, denen die Kinder auf ihrem Schulweg ausgesetzt sind. »Muss denn erst etwas Schlimmes passieren?«, fragt er und empört sich über die »Untätigkeit der Stadt: Man könnte fast denken, dass das Vorsatz ist.«
Neben der Buhnstraße ist ihm vor allem der Borlefzener Kirchweg ein Dorn im Auge: »Wenn sich hier Lkw begegnen, müssen sie über den Vorgarten-Streifen der Grundstücke fahren.« Für die Kinder besonders gefährlich: Bürgersteige existieren nicht.
Dass es in dem Bereich Probleme gibt, bestreitet niemand. Schulleiter Heinz Wilhelm Wetehof bestätigt, dass es wegen der Verkehrssituation immer wieder zu Beschwerden von Eltern kommt. Die Straßen seien sehr schmal, die Stadt wisse von der Problematik.
Die Kinder der Grundschul-Umgebung müssen die Straßen als Nachhauseweg benutzen - weil dies vielen Erziehungsberechtigten zu gefährlich ist, bringen sie die Schüler mit dem Auto.
Zu den engen Fahrbahnen kommt nach Angaben der Schulpflegschaftsvorsitzenden Karin Thoma die Geschwindigkeit, mit der an der Schule gefahren wird. An die 30 Stundenkilometer-Regelung halte sich kaum jemand.
Karl-Ludwig Sierig vom Bauamt der Stadt weiß von den Sorgen der Eltern. Für die Buhnstraße sei die Stadt zuständig, ergänzt er. Mängel erkennt er unter anderem am Zustand der Fahrbahn-Oberfläche: »Hier müsste man dringend etwas machen.«
Fakt ist laut Sierig: »Der Standard entspricht nicht mehr der Bedeutung der Straße.« Diese dient als Zufahrtsstraße ins Industriegebiet, wird von zahlreichen Lastkraftwagen befahren.
Dass an der Fahrbahn-Oberfläche nichts getan worden sei, führt der Diplom-Ingenieur auf finanzielle Gründe zurück. Hinsichtlich der Breite der Straße sei es technisch außerordentlich leicht, Abhilfe zu schaffen: »Allerdings wäre die Verbreiterung mit Eingriffen auf die Vorgärten der Anlieger verbunden.« Darüber hinaus gebe es bereits einen bisher nicht weiter verfolgten Antrag, im Bereich von der Mindener Straße bis zum Schulgarten einen zweiten Gehweg anzulegen.
Und was den Borlefzener Kirchweg betrifft, verweist Sierig auf die jüngsten Erfahrungen. Die Stadt habe Gehweg-Planungen in Auftrag gegeben, doch sei das Vorhaben letztlich am Widerstand der Anlieger gescheitert, die sich an den hohen Kosten hätten beteiligen müssen. Sierig: »Die Politik ist den Einwänden dann gefolgt.«

Artikel vom 10.11.2004