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Beim Familienzentrum soll
Verl die Nase vorn haben

Bewerbung um Modellprojekt des Kreises Gütersloh

Verl (ehl). Beim Modellprojekt »Familienzentrum« des Kreises Gütersloh soll die Gemeinde Verl die Nase vorn haben. Deshalb wird schon jetzt eine Bewerbung eingereicht, auch wenn das Konzept noch nicht ganz ausgereift ist.

Das Droste-Haus, das Standort des Familienzentrums werden soll und will, hat zwar ein umfangreiches Papier vorgelegt. Einige wichtige Fragen blieben aber offen, kritisierte Sigrid Brandner (SPD) am Montag im Haupt- und Finanzausschuss. Das sei richtig, sagte Erste Beigeordnete Susanne Koch, aber jetzt gehe es erst einmal darum, überhaupt Interesse zu bekunden. Werde Verl für das Modellprojekt ausgewählt, werde der Kreis die weitere und detaillierte Ausarbeitung des Konzeptes sicher begleiten.
Einig waren sich alle Fraktionen, dass sich das Droste-Haus als Familienzentrum anbietet. »Es wird jeden Tag von rund 500 Menschen besucht, ist ebenerdig, hat ein großes Außengelände, einen Cafébereich und Fachpersonal ist auch schon da«, meinte Gertrud Buschmann (CDU). Ihre Fraktion hatte das Droste-Haus auch vorgeschlagen.
Mit den Familienzentren, die zunächst in vier Kommunen als Modellprojekt und anschließend flächendeckend eingerichtet werden sollen, möchte der Kreis Gütersloh Familien stärken - durch Unterstützung, Erziehungshilfen, Ratschläge und Erfahrungsaustausch. Hintergrund ist der jüngst erstellte Familienbericht, in dem durch Befragungen in der Bevölkerung Defizite aufgezeigt wurden. Im Kreishaushalt 2005 sollen insgesamt 80 000 Euro für die vier ersten Familienzentren zur Verfügung gestellt werden.
Das Droste-Haus, seit 1979 als Familienbildungsstätte anerkannt und zudem als Jugendbildungsstätte tätig, will diesen Bereich als Familienzentrum weiter intensivieren. Vernetzungen mit anderen Einrichtungen und Vereinen sollen ausgebaut, das Veranstaltungsspektrum vergrößert und die Angebote noch niederschwelliger werden. Eine Informations-Datenbank, ein Generationen-Netzwerk, Elterntraining, eine Freiwilligen-Zentrale - all das ist ebenfalls angedacht.
Sigrid Brandner war das vorliegende Konzept noch nicht klar genug. So würden zum Beispiel bestehende Angebote mit neuen Ideen vermischt und Angaben zu Kosten und Personalaufwand fehlten. »Jetzt geht es erst einmal um die Bewerbung, denn wir wären gern unter den ersten Vier«, meinte Bürgermeister Paul Hermreck. »Einzelheiten lassen sich noch im Sport- und Jugendausschuss klären.«

Artikel vom 11.11.2004