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Alutec-Belte AG baut Werk in Landshut

Neue Abschrecktechnologie für Aluminium-Bauteile entwickelt - Anlage geht in Betrieb

Delbrück (spi). Die weiter expandierende Alutec-Belte AG mit Stammsitz in Delbrück wird Mitte kommenden Jahres in Landshut einen neuen Standort aufbauen - in unmittelbarer Nähe eines namhaften Automobilherstellers. Dort sollen demnächst exklusiv Aluminium-Motorenkomponenten warmbehandelt werden. Die Alutec-Belte AG gilt als eines der weltweit leistungsfähigsten Warmbehandlungsunternehmen für Aluminiumwerkstoffe.

Das von Markus Belte gegründete und geführte Unternehmen hat im Bereich Warmbehandlung von Aluminium-Motoren beziehungsweise Motorenkomponenten aus Aluminium viel Forschungs- und Entwicklungsarbeit geleistet. Das Ergebnis: Die behandelten Aluminium-Bauteile sind noch leistungsfähiger, belastbarer und langlebiger geworden.
Parallel dazu wurde eine weitere Abschrecktechnologie entwickelt, die Verzüge von Aluminiumbauteilen nach dem Lösungsglühen (also nach der Warmbehandlung) weiter minimieren. »Hier ist uns ein echter Durchbruch gelungen. Aufwendige Richtarbeiten nach dem Abschrecken entfallen«, erläuterte Julia Berkenbusch (Alutech-Belte Marketing) anlässlich eines Pressetermins im Betrieb am Lindenweg.
Das neue Verfahren nennt sich HISAQ¨ (High-Speed-Air-Quenching) und ist eine innovative Abschreckungstechnologie, die hervorragende mechanische Kennwerte erzielt und bereits zum Patent angemeldet wurde. Beim HISAQ¨-Verfahren werden die Bauteile mittels Hochgeschwindigkeits-Luft nach dem Lösungsglühen abgeschreckt. Ausschlaggebend für die optimierten Kennwerte ist nach Firmenangaben die Masse an Luft, die dem Bauteil zugeführt wird und es somit gleichmäßiger abkühlt. Je gleichmäßiger dies geschieht, umso weniger Verzüge sind zu verzeichnen.
Nach ersten Versuchen mit gewünschten Ergebnissen wurde in eine entsprechende Anlage investiert. Die von Ingenieuren der Alutec-Belte-AG konzeptionierte und vom Unternehmen selbst gebaute Anlage wird in dieser Woche für erste Serienaufträge in Betrieb genommen.
Die Alutec-Belte AG will die Einsatzmöglichkeiten von Aluminium weiter ausweiten - nicht nur im Automobil-Bereich.
Beeindruckt vom »Know-how« in Delbrück zeigten sich bei einer Firmenbesichtigung in dieser Woche auch 17 Auszubildende, die das Richard-von Weizsäcker-Berufskolleg in Paderborn besuchen, um den Beruf des Verfahrensmechanikers erlernen. »Für die Auszubildenden ist es wichtig, in die Betriebe gehen zu können, um sich vor Ort zu informieren«, erläuterte ihr Lehrer Gerd Steffen-Munsberg. Thomas Wagner, Leiter der mechanischen Bearbeitung und Umformungstechnik, stand den jungen Männern Rede und Antwort.

Artikel vom 10.11.2004