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Im Januar haben alle ihr Geld

In Höxter gibt es keine Probleme bei Umsetzung der Arbeitsmarktreform

Von Michael Robrecht
Höxter (WB). Arbeitsagenturen und Sozialämter arbeiten unter Hochdruck an der Umsetzung von Hartz IV. Die Höxteraner Agentur gibt sich zuversichtlich, dass die betroffenen Erwerbslosen im Kreis ab Januar 2005 ihr Geld pünktlich und korrekt ausgezahlt bekommen.

Im Dienstgebäude in der Weserstraße in Höxter herrscht in diesem Tagen Hochbetrieb. »2586 Empfänger haben wir angeschrieben, 2122 haben ihren 16-seitigen Antrag für das neue Arbeitslosengeld II bereits wieder abgegeben«, berichtet Johannes Wöstefeld, stellvertretender Leiter der Agentur. Mit 82 Prozent Rücklaufquote liege man weit über dem NRW-Durchschnitt, freut sich Elmar Dünsche, Leiter der im Volksmund immer noch Arbeitsamt genannten Einrichtung. Mitte Dezember will Dünsche, vorausgesetzt die Computertechnik spielt mit, die ersten Bescheide an die künftigen Bezieher des ALG II verschicken.
Die Erfassung und Bearbeitung der Anträge bis zum Jahresende wird von einer Arbeitsgruppe aus der Agentur und von Post und Telekom ausgeliehenen Mitarbeitern - wenn es sein muss auch am Wochenende - vorgenommen. Dass sich die Bearbeitung der Antragsbögen jetzt »knubbelt« hat damit zu tun, dass die Software der Bundesagentur erst seit zwei Wochen nutzbar ist.
Beim Rückfluss hat es nach den Worten von Johannes Wöstefeld kaum Probleme gegeben: »Wir haben die Menschen eingeladen und die Fragen vor Ort besprochen.« Die Mitarbeiter hätten, wenn nötig, auch beim Ausfüllen der Papiere geholfen. Die meisten Anträge seien ordentlich ausgefüllt zurückgekommen. Die ALG II-Mitarbeiter hätten alle Angaben auf Plausibilität geprüft: Und wenn etwas gefehlt habe, dann seien es Nachweise wie Mietbescheide gewesen.
Elmar Dünsche und Johannes Wöstefeld heben hervor, dass es keine Proteste von Hartz-IV-Gegnern gegeben habe, die einzige Beeinträchtigung seien Schlangen auf dem Flur gewesen, wobei bis zu neun Kollegen zu Stoßzeiten die Anträge angenommen hätten. »Um alles zeitgerecht erledigen zu können, haben wir von November bis Januar in unserem Hause sogar eine Urlaubssperre verhängt«, unterstreicht Elmar Dünsche. Wenn alles so laufe wie bisher, dann stecke in der Umstellung in Höxter weniger Dramatik als viele befürchtet hätten. Es habe bundesweit zu viel Panikmache gegeben.

Artikel vom 09.11.2004