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»So kann man nicht gewinnen!«

Fußball-Verbandsliga: SC Herford nur noch vier Punkte vom Abstiegsplatz entfernt

Von Harald Schwabe
Herford (HK). Nur noch vier Zähler vom Abstiegsplatz 14 entfernt. Spätestens nach der 0:2-Heimniederlage gegen SC Preußen Münster II spricht man beim Sport-Club Herford unverblümt vom Abstiegskampf. Bei Spielertrainer Holm Windmann, der nach einem Zweikampf mit einem wackeligen Zahn zur Pressekonferenz nach dem 0:2 gegen Münster II erschien, war zum ersten Mal in dieser Saison eine Portion Frust zu spüren: »So wie wir heute gespielt haben, kann man halt nicht gewinnen.«

Münsters schnelle Spitzen, die Regionalliga erfahrenen Giancarlo Fiore und Mehmet-Ali Sirin, sorgten auf dem glatten Kunstrasen - das Herforder Stadion war schon am Donnerstag im Hinblick auf das nächste Regionalligaspiel zwischen Arminia Bielefeld A gegen Werder Bremen A gesperrt worden - für viel Tempo und Spielwitz. So geriet Herford von Beginn an unter Druck, kam nie so richtig in die Partie und verlor selbst nach Torchancen gerechnet zu recht gegen eine Mannschaft, die zwar noch einen Punkt weniger als Herford hat, aber niemals für den Abstieg in Frage kommen wird.
Preußen-Trainer Andreas Sornig sprach von einem Durchschnittsalter von 20,6 Jahren. Der älteste Spieler sei erst 25 Jahre. Dass neben Fiore und Sirin mit Ferry Manteufel, den er aber schon zur Halbzeit auswechselte (»er war rot gefährdet«) drei Spieler aus dem Kader der Regionalliga einsetzte, begründete Sornig so: »Diese drei Akteure sollten die jungen Leute nach den Wochen der Ebbe wieder aufrichten. Das ist mit den Siegen gegen Paderborn II und in Herford uns bestens gelungen.«
Siegesfreude und Karten-Ärger beim mageren 1:0-Sieg des alten und neuen Spitzenreiters SuS Stadtlohn gegen Schlusslicht TuS Dornberg. SuS-Akteur Tim Schulz sah in der 91. Minute die rote Karte. Zuvor hatte Schiedsrichter Murat Celik aus Gelsenkirchen sich schon den (berechtigten) Unmut der Zuschauer zugezogen, als er nacheinander und gestenreich TuS-Trainer Andreas Brandwein, TuS-Verteidiger Michael Jellentrup (85.) mit gelb-rot und SuS-Trainer Manfred Ostendorf des Feldes verwiesen hatte. Das Siegtor fiel in der 36. Minute per Foulelfmeter durch Jörg Thor.
Ex-Oberligist Lüner SV bleibt daheim eine Macht. Beim 3:2 (1:1)-Sieg gegen Davaria Davensberg versenkte Fabian Lenz mit seinen zwei Treffern die Davaren. Die Ueding-Elf enttäuschte auf ganzer Linie. Die Torfolge: 1:0 (22.) Lenz, 1:1 (45.) Filipovic (Eigentor), 2:1 (51.) Elyahyaoui, 2:2 (77.) Richter, 3:2 (78.) Lenz.
SC Herfords nächster Gegner, die SpVg. Vreden, steckte beim 3:3 (1:0) in Paderborn zwei »Nackenschläge« weg. So machten die Grenzstädter nach der roten Karte gegen Jörg Bengfort (59., Handspiel) zwei Mal einen Rückstand wett. Trainer Peter Löschner bescheinigte seiner Truppe eine intakte Moral. Torfolge: 0:1 (38.) Armin Wachholz, 1:1 (54.) Philipp Meier, 2:1 (58., Handelfmeter durch Dennis Hansmeier, 2:2 (63.) Rene Dornieden, 3:2 (71.) Daniel Scherning, 3:3 (85.) Ralf Ahler.
Werner Linnenbrink rettete den Fortbestand der Serie des Delbrücker SC. Mit seinem sechsten Saisontor sicherte »Linne« drei Minuten vor dem Ende das 1:1 (0:0) beim SC Wiedenbrück. Damit ist Delbrück seit sechs Spielen unbesiegt. Wiedenbrück war fast wie immer durch ein Elfmetertor von Rafael Negri in der 55. Minute in Führung gegangen. SCW-Trainer Enge kommentierte wie immer: »Wir haben gut gespielt, aber machen die Tore nicht.«
Der Hövelhofer SV fuhr als Zweiter zum Schlusslicht Westfalia Rhynern, schlug aber alle Warnungen seines Spielertrainers Stefan Weiß in den Wind. Das 2:1-Siegtor fiel in der 67. Minute durch Dennis Schawlochow und war für Rhynern ein echter Befreiungsschlag. Der Gastgeber verschoss in der 78. Minute einen Elfmeter (Arlt) und verlor in der 89. Minute Mißner nach Platzverweis (Foul an Kaplan). Schiedsrichter Schleichner ließ acht Minuten nachspielen, so dass Westfalia noch lange zittern musste.
Mit einem ungefährdeten 3:0-Sieg gegen die Hammer Spvg. schoss sich Aufsteiger RW Erlinghausen mit nur drei Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Stadtlohn Platz drei. Die Tore erzielten Bender (53.), und Wiebusch (70. und 81. Minute).

Artikel vom 09.11.2004