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Workshop mit Ensemble Embrassy

Große Resonanz beim lippischen Bläsertag - Konzert in St.Nicolai

Kreis Lippe/Lemgo (SZ). Der Start des Lippischen Bläsertages war beeindruckend. Etwa 450 Zuhörer wollten die Gruppe »Embrassy« hören und füllten am Freitagabend die Nicolai-Kirche. Am Samstag stand das Blechbläserensemble für einen Bläser-Workshop zur Verfügung. Den Abschluss dieser Veranstaltung des Posaunendienstes der Lippischen Landeskirche bildete dann am Sonntagmorgen ein Gottesdienst in St. Marien.

Freitagabend haben Embrassy ihr Können bei »toller Resonanz« bewiesen. »Wir spielen gerne in der Kirche. Und wir freuen uns, wenn wir ein breites Repertoire spielen und die Stile gut mischen können. Das macht ein Konzert spannend«, meint Alfred Holtmann von Embrassy.
Am nächsten Morgen um zehn Uhr stehen er und seine Mitmusiker Klaus Andresen, Guido Fröhlich und Steffen Schiel im Gemeindezentrum St. Johann und begrüßen die etwa fünfzig Bläser, die von ihnen lernen wollen.
»Die Mitglieder der Posaunenchöre genießen keinen Einzelunterricht. Immer wenn wir am ersten Novemberwochenende unseren jährlichen Workshop veranstalten, ist die Wissbegier dann doch recht groß«, meint Christian Kornmaul, der Landesposaunenwart der Lippischen Landeskirche. Eingeladen zu dem Workshop in der Alten Hansestadt waren »fortgeschrittene Bläserinnen und Bläser«.
Guido Fröhlich hat mit seiner Trompetengruppe im Gemeindehaus St. Marien Unterschlupf gefunden, und fängt ganz vorne an. Lockerungsübungen im Stehen. »Gähnend« einatmen, auf F, S und Sch ausatmen. »Da könnte bei Einigen noch mehr Bauchdecke aktiviert werden«, meint Fröhlich, und demonstriert am Modell, wie das Zwerchfell sich bewegen soll. »WennÕs richtig ist, drückt es beim Einatmen auf die Eingeweide und bewegt beim Ausatmen den Brustkorb. Kombinierte Bauch- und Brustatmung«, nennt der Übungsleiter das.
Aus dem Nebenraum sind bereits die drei Hörner zu hören, die sich unter Anleitung von Klaus Andresen schon mal warm spielen. »Das waren jetzt alle Figuren auf dem B-Horn, und wenn man dann noch nicht richtig warm ist, dann hat man etwas falsch gemacht«, sagt er. Und schon folgt die nächste Stufe: Töne verbinden. »Auf dem Horn binden, das ist wie Hanteltraining: Kraftsport für die Lippen«, verkündet Andresen. Etwas, was bei der allwöchentlichen Probe des Posaunenchores nicht eingeplant ist. »Total ungewohnt«, wirft denn auch ein Spieler ein, dem es mächtig warm geworden ist. Aber da ist er nicht der einzige. Die Blechbläser aller Gruppen spielen heute manchmal auf ungewohntem Boden und es wird erst immer Grundlegendes vermittelt. Erst nach der Mittags-Gulaschsuppe werden Chöre gebildet. Das vorher Erlernte wird zusammen eingeübt, die Bläser trainieren das Zusammenspiel für den Gottesdienst, der Abschluss einer arbeitsreichen Übungseinheit ist.

Artikel vom 10.11.2004