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Täter schlagen Gast
mit Stuhl nieder

Anklage wegen Überfalls auf türkisches Café

Gütersloh (ca). Wegen schwerer räuberischer Erpressung müssen sich demnächst drei Albaner und zwei Türken vor dem Landgericht Bielefeld verantworten. Sie hatten am 20. Juni in Gütersloh das Café des türkischen Vereins in der Kaiserstraße 25 überfallen, in dem illegales Glücksspiel um hohe Summen veranstaltet wurde.

Oberstaatsanwalt Harald Krahmüller sagte gestern: »Die Täter wussten, dass in dem Café verbotene Würfelspiele stattfanden. Sie drangen am frühen Morgen mit Pistolen und Messern in das Café ein und bedrohten die fünf Gäste.« Die Täter rafften 6000 Euro zusammen, die auf dem Spieltisch lagen, und forderten die Gäste auf, sich auf den Boden zu legen und die Taschen zu leeren. Einen
Mann, der auf seine Herzkrankheit hinwies, soll einer der Täter mit einem Stuhl niedergeschlagen haben, außerdem sollen die Angeschuldigten die Gäste getreten haben. Die Räuber entkamen mit 10 250 Euro, doch die Flucht dauerte nur Sekunden: Vor dem Haus warteten bereits Polizeibeamte, die von Zeugen alarmiert worden waren.
Oberstaatsanwalt Krahmüller: »Im Zuge der Ermittlungen kam heraus, dass drei der Täter bereits am 30. Mai in Bückeburg mit Pistolen, Messern und Schlagstöcken den dortigen deutsch-türkischen Kulturverein überfallen hatten.« Sie waren mit Geld, Schmuck und Handys entkommen und müssen sich auch für diese Tat vor dem Bielefelder Landgericht verantworten. Fast alle der mutmaßlichen Täter sind vorbestraft. Einige waren bereits vor den Taten in ihre Heimat abgeschoben worden, aber illegal wieder eingereist. Derzeit sitzen alle Angeschuldigten in Untersuchungshaft, ein Prozess-Termin steht noch nicht fest.

Artikel vom 09.11.2004