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Personalweichen zum
dritten Mal neu gestellt

MKK-Geschäftsführer Bernd Kriete.

Baucontroller Koch geht - Kriete Geschäftsführer

Von Gerold Brinkmann
Herford (HK). In der MARTa-Museumsgesellschaft MKK (»Möbel, Kunst und Kultur«) sind die Personalweichen neu gestellt worden. Bernd Kriete ist Geschäftsführer der Gesellschaft, sein Team komplettieren Ralf Hammacher von »Pro Herford« und Lorenz Jakobs von den Stadtwerken. Derweil verlässt Baucontroller Peter Koch das Unternehmen Ende des Monats.

Dass Koch nach erheblichen Differenzen mit dem Architektenteam Archimedes seinen Stuhl räumt, wollte Kriete nicht völlig von der Hand weisen. Es gebe beim Bau immer »Diskussionen.« Dem Vernehmen nach hatte Koch immer wieder auf eine zügige Fertigstellung des Gebäudes gedrängt, Archimedes aber wegen der Komplexität des Objektes für Verschiebung plädiert.
Bürgermeister Bruno Wollbrink stellte das aktuelle Personaltableau gestern vor und kündigte an, dass der Unternehmer Heiner Wemhöner, zugleich MKK-Gesellschafter, den Vorsitz in der Gesellschafterversammlung übernehmen werde. Wollbrink wird Stellvertreter. »Damit setzen wir ein deutliches Zeichen der Einbindung der Wirtschaft in das Projekt«, betonte Wollbrink.
Er habe sich für MARTa entschieden, weil das Haus wie ein Unternehmen geführt werde, sagte Kriete, der zuletzt Geschäftsführer der Müllverbrennungsanlage Bielefeld war. Sein Dienstsitz werde im Lippoldbau neben dem künstlerischen Leiter Jan Hoet sein. Kriete ist nach Dr. Berno Haller und Heike Herold die dritte Kraft, die MARTa kaufmännisch führen soll. Vordringliche Aufgabe des Kriete-Teams wird es sein, die Investitionen auf ihre finanzielle Plausibilität zu prüfen, das Kosten- und Baucontrolling fortzusetzen, das Jahresbudget aufzustellen und auf drei Jahre fortzuschreiben und das Marketing zu entwickeln. Zugleich soll um Sponsoren geworben werden. Und aktuell müssen die Arbeitsverträge mit Mitgliedern des künstlerischen Teams abgeschlossen werden. Der Vertrag mit Hoet läuft übrigens noch bis 2006.
In vier Wochen will Kriete die aktuelle Finanzsituation bei MARTa vorstellen. Gegenwärtig beträgt die Bauinvestition 25,3 Millionen Euro, das Jahresbudget macht etwa drei Millionen Euro aus, wovon die Stadt in den ersten drei Jahren zwei Millionen Euro aus Eigenmitteln (unter anderem 500 000 Euro aus einem E.ON-Sponsoring) decken will.
»Wir können nur das ausgeben, was uns zur Verfügung steht«, sagt Kriete. Wenn Geld fehle, müsse man Sponsoren gewinnen. Daran müsse sich auch der Ausstellungsetat orientieren. In den werden auch jene knapp 100 000 Euro eingearbeitet, die die Stadt für die Ensor-Ausstellung zur Verfügung stellt. Kriete machte deutlich, dass die Verantwortung für das Unternehmen MARTa ausschließlich bei ihm liege. Erfreut zeigte er sich über erste Gespräche mit heimischen Unternehmern, die finanzielle Unterstützung für das Projekt signalisiert hätten. Doch ebenso wichtig ist ihm, dass MARTa auch in der Bürgerschaft positiv aufgenommen wird.
Kriete geht davon aus, dass der Veranstaltungsraum bei MARTa erst ab 2006 voll vermarktet werden kann. Eine dreijährige Anlaufphase sei realistisch. »Ob der Erfolg bei und mit MARTa gelingt, weiß ich nicht. Aber ich sehe die Chance. Doch es gibt viel zu tun.«

Artikel vom 09.11.2004