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Statt »Hauen und Stechen« prima Klima

Einvernehmliche Regelung der Ausschussbesetzung - Solo-Umweltausschuss an die Grünen

Von Stefan Küppers
Werther (WB). Eine solche politische Einvernehmlichkeit hat es in Werther schon lange nicht mehr gegeben. Kurz vor der nächsten Ratssitzung haben sich die Fraktionen auf die Besetzung und die Vorsitze in den Fachausschüssen geeinigt. Dem Vernehmen nach herrscht im Gegensatz zu den vergangenen Jahren jetzt ein von Konsensdenken geprägtes Klima.

Der neue Rat, der Donnerstag, 11. November, 18 Uhr im Rathaus zusammen kommt, hat sich im Vorfeld auf den alten Zuschnitt der Ausschüsse geeinigt, so wie er zuletzt vor 1999 war. So gibt es wieder einen Haupt- und Finanzausschuss, der entsprechend der Vorschriften unter dem Vorsitz von Bürgermeisterin Weike steht. In der letzten Ratsperiode war die Abteilung Finanzen abgekoppelt und dem Sozialausschuss angegliedert worden. Den Ausschussvorsitz hatte Manfred Niemann (CDU) inne.
Von einander wieder getrennt werden Planungs- und Umweltausschuss. Dem wichtigen Planungsausschuss sitzt SPD-Fraktionschefin Annemarie Benndorf vor. Der Vorsitz im Umweltausschuss geht an die Grünen, die dafür Bruno Hartmann benannt haben (für Ulrich Pankoke, der auf seinen gewonnenen Ratssitz verzichtete, nachgerückt). Der als Grünen-Fraktionssprecher bestätigte Thomas Heidemann meinte zum WB, dass die Grünen mit dem neuen Einzelausschuss ein Signal setzen wollten, dass der Bereich Umwelt in Werther wieder stärker voran getrieben werden solle.
Das Verhältnis zur SPD, mit denen die Grünen im neuen Rat als auch in allen Ausschüssen eine Mehrheit haben, bezeichnete Heidemann als »gefestigt«. »Wir sind auf dem besten Wege, die Reibereien der letzten zehn Monate wegzuarbeiten«, so Heidemann. Der CDU unter ihrem neuen Fraktionschef Ulrich Buchalla bescheinigte Heidemann »außerordentlich entgegenkommend und vermittelnd« in den Verhandlungen aufgetreten zu sein.
Auch Bürgermeisterin Marion Weike lobte die »sehr konstruktive Atmosphäre«. Es sei nun wesentlich einfacher als noch 1999. Weike: »Es wäre schön, wenn sich dieser Stil fortsetzen würde. Die Bürger erwarten, dass wir miteinander arbeiten.«
»Wir wollen nicht mit Hauen und Stechen etwas durchsetzen, sind nicht auf grundsätzlichem Konfrontationskurs«, meinte CDU-Fraktionschef Buchalla gestern zum WB. Bei seinen vielen Hausbesuchen im Wahlkampf habe er die Botschaft vieler Bürger verstanden, dass nämlich im Sinne Werthers mehr zusammen gearbeitet werden müsse.
Die CDU selbst bekommt drei Ausschussvorsitze. Den großen Ausschuss für Soziales, Kultur, Schule und Sport wird wie in der abgelaufenen Ratsperiode Ralf Biermann führen. Den Bau- und Wegeausschuss (bisher Anke Wadewitz) wird Günter Niewöhner leiten, der zuletzt dem Werksauschuss vorstand. Ex-CDU-Fraktionschef Manfred Niemann wird dem Rechnungsprüfungsausschuss vorstehen. Den Werksausschuss leitet künftig Hanns Lindemann (SPD). Fraktionskollege Udo Lange wird wie bisher den Anregungs- und Beschwerdeausschuss leiten. Der Vorsitz im Wahlprüfungsausschuss geht an die UWG.

Artikel vom 06.11.2004