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Mitglieder
aufgerüttelt

VdS-Vortrag

Spenge (SN). Fast eine Million Menschen in Deutschland zahlt Beiträge in die Sozialversicherungskassen - und muss es gar nicht. Diese Botschaft beim jüngsten Stammtisch der Vereinigung der Selbständigen Spenge (VdS) zum Thema »Beitragsfalle Sozialversicherung« hat für Aufregung gesorgt.

Referent Marco Ernst hatte vor einer großen Zahl von Mitgliedern und Interessierten zu dem für Kleinunternehmer und Mittelständler interessanten Thema »Beitragsfalle Sozialversicherung für mitarbeitende Familienangehörige« gesprochen. Bis zu einer Million Menschen in Deutschland zahlen laut Ernst Beiträge in die Sozialversicherungskassen, obwohl sie nicht dazu verpflichtet seien. Hartnäckig halte sich die Auffassung, durch Anmeldung bei der Krankenkasse als Arbeitnehmer seien die Angehörigen auf der sicheren Seite. Ein Fehlurteil, denn die Zahlung von Sozialversicherungsbeiträgen garantiere noch keinen Versicherungsschutz. Erst Jahre später, wenn der Versicherte Leistungen wie Arbeitslosengeld oder Rente fordere, werde geprüft, ob er Ansprüche auf diese Gelder habe. Ergebnis sei oft, dass der Beitragszahler noch nie oder schon lange nicht mehr ordentlicher Angestellter war und deshalb keinen Anspruch auf Versicherungsschutz habe. »Diese Problematik wurde heftig diskutiert und löste zum Teil Betroffenheit aus«, berichtete Vereinssprecher Gero-Walter Frommholz. Es seien verschiedene Lösungen vorgestellt worden, die individuell für jeden Fall geprüft werden müssten. Fazit: Jeder Unternehmer sollte prüfen lassen, ob die Tätigkeit der Familienangehörigen im eigenen Betrieb sozialversicherungspflichtig sei oder nicht.

Artikel vom 08.11.2004