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Alter Markt auf großem Fuß

»Metallika« aufgestellt - Werbegemeinschaft finanziert Aktion

Herford (rac). Routiniert und ohne Probleme verliefen der Transport und das Abladen der beiden mächtigen Metallfüße, die seit Freitagmorgen für zehn Tagen auf dem Alten Markt zu sehen sind. Die Schrott-Skulptur »Metallika« des Künstlers Slobodan »Dane« Kapevski, von der bisher die sieben Meter hohen Füße samt Waden fertiggestellt sind, hat die Werbegemeinschaft anlässlich des morgigen verkaufsoffenen Sonntags in die Werrestadt bringen lassen.

Bevor der Transport vom Gelände der Firma Westfalia aus Rheda-Wiedenbrück überhaupt losgehen konnte, mussten bürokratische Hürden genommen werden. Dane Kapevski und sein Team holten die für den Transport erforderlichen Genehmigungen vom Kreis Gütersloh, der Bundesautobahnverwaltung und dem Kreis Herford ein. Die Polizei begleitete den Tieflader der Firma Peterburs von der Autobahnabfahrt bis zum Alten Markt.
Bereits um 7 Uhr hatte ein Mitarbeiter der Firma Roeder Krane aus Herford mit einem Autokran die beiden tonnenschweren und sieben Meter hohen Objekte abgeladen und auf den Alten Markt aufgestellt. Das exakte Ausrichten der 3,50 langen Riesentreter nach den Anweisungen des Rheda-Wiedenbrücker Künstlers nahm dann nochmals etwa eine halbe Stunde in Anspruch.
Mit einer stolzen Höhe von 30 Metern soll »Metallika«, so der Arbeitstitel, einmal die weltweit größte Schrottskulptur werden. Ihr Vorgänger »Otto«, der lange an einer Tankstelle in Eilshausen stand, misst gerade einmal zwölf Meter.
Eine Fotografie bildet die Vorlage für die monumentale weibliche Figur. Modell stand dafür eine 24-jährige Herforderin.
Mit einem Team von Schweißern arbeitet Kapevski seit Mai diesen Jahres an dem Objekt, das vor allem aus Resten der Produktion von Kupplungspfannen besteht. Eine Grundierung schützt »Metallika« vor Rost, später soll sie silbern lackiert werden. Mittels entsprechender Lichtstrahler könnten dann sehr gut farbige Effekte erzielt werden, erklärt Kapevski.
Die Kunstaktion ist, wie der Vorsitzende der Werbegemeinschaft, Gerd Hensel, berichtete, allein aus privaten Mitteln der Kaufleute finanziert worden. Wie Prof. Dr. Gerhard Klippstein in seiner Laudatio zur Eröffnung der parallel gezeigten Kapevski-Ausstellung im Textilhaus Klingenthal am Mittwochabend erklärte, halte er die Idee für höchst bedenkenswert, die fertig gestellte Metallika -Êzum Beispiel unter dem Namen Herta -Êam Güterbahnhof aufzustellen, als Markenzeichen für Herford an einer ICE-Strecke. Bürgermeister Bruno Wollbrink ist da zurückhaltender. »Mir gefallen Danes Arbeiten, aber die Stadt kann sie nicht finanzieren.«

Artikel vom 06.11.2004