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Das Spinnrad surrt wieder in der Dorfschule


Steinhagen-Brockhagen (fn). Es ist wieder soweit, die Spinnrad-Saison hat begonnen. Zum dritten Mal vertreiben sich die Museumsfreunde Sandforth die dunkle Jahreszeit beim Spinnen in der Alten Dorfschule Brockhagen. Jeden Dienstag zwischen 14.30 und 18 Uhr surren dort jetzt bis Mitte März die Spinnräder. »Dann beginnt wieder die Zeit der Feldarbeit«, erläutert Emmi Hüttmann.
Insgesamt zwölf Damen, dazu der Vorsitzende Gerd Wortmann, kommen regelmäßig zusammen, um sich an Hippe und Bock zu setzen. So nennt man - in Anlehnung an die weibliche und männliche Ziege - die beiden unterschiedlichen Formen des Spinnrades. In die Technik und die Feinheiten des Spinnens weisen die Mitglieder der Gruppe gerne ein. Denn ganz so einfach, wie es ausschaut, ist es nicht, aus einem klebrigen Schafswollvlies einen geschmeidigen Faden und dann ein gezwirbeltes, festes Garn zu zaubern.
»Im vorigen Jahr haben wir die Wolle von 20 Schafen versponnen«, erläutert Emmi Hüttmann. In diesem Winter freut sie sich darauf, dass neben der überwiegend naturweißen Wolle auch beigefarbenes und braunes »Rohmaterial« zur Verfügung steht. Daraus können dann auch melierte Garne gesponnen werden, und in jedem Fall hinterher farblich interessantere Jacken, Pullover und Westen entstehen.
Neu sind in diesem Jahr auch die Schürzen, die die Kleidung vor Flusen und dem natürlichen Wollfett schützen sollen - eine regelrechte Sonderanfertigung für den Museumsverein. Auf dem Westkilver Markt (Kreis Herford) hatten die Museumsfreunde die Schürzen gesehen, und extra für sie wurden sie mit Schafen verziert. Das nächste Spinn-Treffen der Museumsfreunde Sandforth ist am Dienstag, 9. November, ab 14.30 Uhr in der Alten Dorfschule.

Artikel vom 06.11.2004