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»Weßling ist zum
Verheizen zu schade«

Der plötzliche Verzicht von Arnold Weßling auf die CDU-Landtagskandidatur bewegt weiter die Gemüter. Kritisch mit der CDU setzt sich Ernst-August Niemann auseinander, der seine Meinungsäußerung auch als offenen Brief an die CDU-Kreistagsfraktion verstanden haben will. Er schreibt:

Viele Bürger bedauern den Rücktritt von Arnold Weßling und fragen nach den Gründen: Warum geht ein gerade begonnenes Engagement so schnell zu Ende?
Es war doch die CDU, die immer wieder beklagt, dass so wenige Freiberufler, dafür aber unverhältnismäßig viele Beamte unsere Parlamente besetzt haben. Jetzt fand sich Herr Weßling bereit, ein selbstständiger Landwirt und engagierter Christ, noch ein zweites Mal für den Landtag zu kandidieren. Das ruft einige Parteifreunde auf den Plan, ihn mit einem hochgradigen Beamten mit juristischer Kompetenz, den Oberkreisdirektor a.D. Herrn Kozlowski, zu stoppen. Warum?
Herr Weßling ist Landwirt und sehr kompetent im politischen Geschäft und wohnt in seinem Wahlbezirk. Vielleicht soll es kein Landwirt sein bei der CDU, oder ist dieses Geschäft für einen engagierten Christen nicht sauber genug, fehlen Ellenbogen?
Weßling wurde von der CDU schon wiederholt auf den Weg geschickt, er ist sehr wortgewandt, ein hervorragender Vertreter für die CDU, aber den Titel bekommt später jemand anderes. Diese Personalakrobatik ist einer Volkspartei mit dem »C« im Namen unwürdig und Arnold Weßling ist zum Verheizen zu schade.
Doch die CDU in Berlin gibt der Kreis-CDU auch kein Vorbild, dort wird ebenso mit Intrigen gearbeitet und im Verborgenen gestrickt. Wenn der CDU im Kreis Gütersloh auch die christlichen Werte so wenig bedeuten und engagierte Christen keine Mandatsträger werden sollen, muss man auch konsequent handeln.
Ich schlage vor, einen Antrag auf Namensänderung der CDU in Berlin zu stellen, ähnlich wie die F.D.P. vor Jahren einen Punkt hinter jeden Buchstaben setzte, könnte die CDU das »C« vielleicht besser in Klammern setzen: (C)DU - das wäre nur ehrlich.
Abschließend bin ich gespannt, wie viele Wahlmänner und Wahlfrauen am 19. November bei der Kandidatenwahl mit einer Stimmenthaltung Herrn Weßling einen »letzten Dank« für dieses Landtagsengagement sagen. Die Kandidatur von Herrn Kozlowski ist nicht mehr gefährdet. Er persönlich soll durch meinen Leserbrief auch in keiner Weise beschädigt und sein Christsein abgesprochen werden.
Ich wünsche mir von der CDU in Zukunft mehr Ehrlichkeit und von Frau Bolte weiterhin eine aufrichtige Parlamentsarbeit zum Wohle der Menschen im Kreis Gütersloh. Frau Bolte wird sich freuen, dass die CDU sie beim Wiedereinzug ins Parlament so unterstützt!

ERNST-AUGUST NIEMANNTHEENHAUSENER STR. 633824 WERTHER

Artikel vom 08.11.2004