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Die Top-Sportler fehlten

Sportlerehrung vor leider nur schwach besuchten Rängen

Lübbecke (Les). »Sportlerin des Jahres 2004 ist Petra Fürste vom TC Nettelstedt!« Beifall von den leider nur schwach besuchten Rängen - und dann fragende Blicke von Bürgermeisterin Susanne Lindemann in die Runde: »Wo bleibt sie denn?« Sie erscheint nicht, ist, wie ein Vertreter des TC Nettelstedt erklärt, verhindert. »Sportler des Jahres 2004 ist Heinz Koschel vom TuS Lübbecke!« Wieder fragende Blicke in die Runde. Wieder erscheint der Sportler nicht. Auch er ist verhindert, ist unterwegs als Kampfrichter.

Erst mit der Verkündung der Mannschaft des Jahres 2004, dem TTV Lübbecke, haben die Bürgermeisterin und der Vorsitzende des Stadtsportverbandes Lübbecke Erfolg. Das TT-Team ist immerhin als Quartett anwesend, kann die Ehrung entgegennehmen. Und auch beim Sonderpreis des Stadtsportverbandes, der in Form von jeder Menge Gerstensaft an das Orgateam des TTV Lübbecke geht, werden die Ehrungs-Organisaatoren fündig, kann Bürgermeisterin Susanne Lindemann gemeinsam mit dem Verbands-Vorsitzenden gratulieren.
Wobei man der Bürgermeisterin durchaus ansehen konnte, dass ihr die Sache Spaß macht. Aber schließlich hatte sie ja auch in ihrer kurzen Begrüßungsrede erklärt: »Es ist eine der angenehmen Pflichten der Bürgermeisterin, der ich sehr gerne nachkomme.«
Weiter hatte sie ausgeführt, dass diese Ehrung angesichts der den Lübbecker Sport sehr prägenden Handball-Bundesliga ein guter Anlass sei, einmal klarzustellen, dass die Stadt auch in dieser Hinsicht eine Menge mehr zu bieten habe.
Natürlich hatte sie auch Zahlen parat. Danach seien derzeitig 47,6 Prozent der Bevölkerung in den 30 Sportvereinen der Stadt organisiert. »Das ist eine stolze Zahl, von der ich bei einer der kommenden Ehrungen gerne sagen würde, dass sie gestiegen sei. Lassen sie uns zusammen die 50 Prozent anpeilen!«
Schließlich legte die Bürgermeisterin noch Wert auf die Feststellung, dass nicht nur rein sportliche Aspekte im Mittelpunkt stehen, nicht nur Höhen, Zeiten und Weiten, sondern auch das soziale Engagement im Ehrenamt.« Die Bürgermeisterin schloss mit den Worten: »Als Bürgermeisterin habe ich ihnen allen zu danken, will ich sie ermutigen, weiterzumachen. Ich bin sehr stolz auf Sie alle.«
Anschließend durften die Zuschauer erleben, dass sie auch eine mutige Frau an die Spitze der Stadt gewählt haben. Denn die fünf Turner des BSC Blasheim (Romina Helmich, Kea Helmich, Analena Bode, Sören Limberg und Sascha Langner), die zuvor mit dem Turn-Pop-Musical »Pop Culture« den Beifall der Anwesenden hervorgerufen hatten, unterzogen Susanne Lindemann einer Mutprobe. Auf der Bodenmatte hockend durfte sie die fliegenden Körper der Mitglieder des Quintetts im wahrsten Sinne des Wortes über sich ergehen lassen. Und sie atmetete erheblich schwerer, als sie erklärte: »Das war spannend. Ich habe den Windhauch gespürt.«
Fetziger Auftakt also in der Stadtsporthalle. Und fetzig endete auch der erste Teil, der Seniorenteil. Alexandrai Macion, Alexander Nedderhoff sowie Nina Feiland und Michael Schwarze von der Tanzschule Patsy Hull bewiesen »in action«, dass sie nicht umsonst mit ihren Teamkameraden Weltmeister im Latino Show Dance geworden sind. In schneller Folge wechselten sich südamerikanische Rhythmen (Samba, Rumba, Chacha und Mambo) ab. Ein tänzerisches Feuerwerk, dem zum Ende der Veranstaltung nur noch die Bewegungsfreude der Hip-Hopper der Tanzschule, der »Sunshine-Crew«, Gleichwertiges entgegensetzen konnte. Fazit also: Eine eigentlich gelungene Veranstaltung, der man ein paar mehr Zuschauer gewünscht hätte.

Artikel vom 08.11.2004