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NWD spielt in
Berlin Requiem

Chorkonzert in der Philharmonie


Herford (rkl). Die NWD-Philharmonie geht am Sonntag mit der renommierten »EuropaChorAkademie« unter der Leitung von Joshard Daus auf Konzertreise. Die Musiker spielen im Mainzer Dom, in der Bremer Glocke und am Mittwoch, 10. November, in der Berliner Philharmonie Brittens »War Requiem«.
Daus war Chordirektor der Münchner Philharmoniker und arbeitete eng mit Sergiu Celibidache zusammen, ebenso wie mit Barenboim und Sir Simon Rattles. Der Professor für Chor- und Orchesterleitung der Universität Mainz ist Gründer der EuropaChorAkademie, die in Kooperation zwischen der Uni Mainz und der Hochschule Bremen entstand.
Das »War Requiem« schrieb Benjamin Britten zur Wiedereröffnung der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Kathedrale von Coventry 1962. Das Werk vereint kirchlich-liturgische Feierlichkeit mit aufwühlender Aktualität. Wie Daus während der Proben erklärte, habe Britten hier ein Jahrhundertwerk geschaffen, das auch die Schrecken von Hiroshima fesselnd in Musik umsetze. Das Requiem ist für Chor, Knabenchor (Domchor Mainz), Solisten, großes Orchester und Kammerorchester geschrieben. Letzteres ist ebenfalls von NWD-Musikern besetzt. Solisten sind Thomas Mohr (Bariton), Dagmar Schellenberger (Sopran) und Steve Davislim (Tenor).
»Das Engagement ergab sich kurzfristig«, erklärt NWD-Geschäftsführer Christian Becker. Das vorgesehene Orchester musste absagen und so suchte Daus nach einem Ersatz, der sowohl Zeit hatte, als auch das Niveau und die Kapazität das Requiem zu spielen. Er erinnerte sich an die NWD, mit der er bereits in seiner Zeit als Musikdirektor in Hamm und Lippstadt zusammen gearbeitet hatte. »Wir konnten einspringen, da die ÝHänsel und GretelÜ-Vorstellungen in Dortmund, die für diese Zeit auf unserem Programm standen, vom Veranstalter gestrichen wurden«, erklärt Becker. So hatte die NWD Glück im Unglück und kann sich auf einen Auftritt in einer bedeutenden Halle freuen.

Artikel vom 06.11.2004