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Viele »Küsse« für den Spitzenreiter

Handball-Frauen-Landesliga: 24:18 gegen Bielefeld

Von Alexander Grohmann (Text)
und Reinhard Dowe (Fotos)
Vlotho (VZ). Was für eine Ausbeute: Die Handballerinnen der HSG Vlotho/Uffeln haben sich ihren »Traum« erfüllt, die weiße Weste bewahrt und mit nunmehr 10:0 Punkten die Tabellenführung in der Landesliga verteidigt. Gegen den TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck sprang am Samstag ein schwer erkämpfter 24:18 (11:9)-Sieg heraus.

Spielerisch war es zwar keine Glanzleistung, aber kämpferisch konnte der Gastgeber wieder mal voll überzegen: »Es war ein Sieg des Willens. Wir waren am Ende einfach die fittere Mannschaft«, betonte Trainer Pascal Vette.
Seine Spielerinnen waren zunächst wie die Feuerwehr gestartet. Über 3:0 setzte sich die HSG auf 7:2 ab. Das taktische Konzept, mit Svenja Vogt und Birge Müller im Angriff beide Kreisläuferinnen einzusetzen, ging auf. Bielefeld fand zunächst kein Mittel gegen die unorthodoxe Offensiv-Variante. Einziger Kritikpunkt: Die HSG verwarf bis zum 7:2 zwei Siebenmeter. »Sonst wäre da der Käse schon gegessen gewesen.«
Doch urplötzlich kam der Landesliga-Spitzenreiter von seiner Linie ab, es lief kaum noch etwas zusammen. Das drückte sich im Ergebnis aus: 9:8 hieß es nur noch nach 25 Minuten. Ein Grund: »Bielefeld hat gegen unsere 3:2:1-Deckung taktisch sehr diszipliniert gespielt«, meinte Vette, der nach 20 Minuten folgerichtig auf 5:1 umstellte. Die Gäste, die sich vom klaren Rückstand zu Spielbeginn keineswegs geschockt zeigten, flößten der HSG Respekt ein. »So stark hatte auch ich den Gegner nicht erwartet«, so Vette.
Doch seine Mannschaft konnte sich aus der Umklammerung der Bielefelder wieder befreien. Nach dem Wechsel lag die HSG meist mit mindestens drei Treffern in Führung, musste aber noch lange auf die Vorentscheidung warten. Erst beim 23:18 durch Andrea Fromme zwei Minuten vor Schluss war endgültig Aufatmen angesagt.
Zwei Punkte als Präsent für das Geburtstagskind: Rechtsaußen Doreen Ludwig wurde am Samstag 24 Jahre alt. Nachdem sie zunächst noch auf der Bank gesessen hatte, kam sie Mitte der ersten Halbzeit für die leicht schwächelnde Christin Kuhn aufs Parkett und trumpfte stark auf: Vier blitzsaubere Tore standen am Ende für Ludwig zu Buche.
Die ließ sich nicht lumpen und spendierte nach den 60 anstrengenden Minuten eine Runde Negerküsse. Der Erfolg schmeckt auch bei der HSG süß ...
HSG Vlotho/Uffeln: Mundt, Pasqualicchio (bei zwei 7m); Kuhn (1), Müller (4), Stahlhut (5), Ludwig (4), Schneider, Eimertenbrink (4), Borchert (3/2), Fromme (2), Vogt (1).

Artikel vom 08.11.2004