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»Wenn wir da gewinnen,
spreche ich vom Titel«

Handball-Landesliga: Dreimal geht es um die Spitze

Altkreis (HHS). Das Altkreis-Quartett in den Handball-Landesligen tritt an diesem Wochenende komplett auswärts an. Für den neutralen Fan die Qual der Wahl. Denn alle Spiele haben es in sich. Jede Fahrt dürfte sich lohnen. Von der Papierform ist die Spitzenbegegnung in der Staffel 1 der Knaller des Spieltages. Tabellenführer HSG Löhne/Obernbeck empfängt TV Werther.

Jens Großpietsch wird auch in dieser Woche nicht müde zu betonen, was für ein außergewöhnlicher Erfolg es sei, überhaupt solche Topspiele bestreiten zu dürfen: »In dieser Liga gibt es zwei sehr gute Mannschaften, Löhne und Verl. Dann gibt es ein paar starke, zu denen wir wohl auch gehören.« Immerhin: »Zuletzt haben wir uns stets verbessert und uns den zweiten Platz und damit dieses Spiel erarbeitet.« Doch gegen Löhne sei für sein Team nichts zu holen. Großen - vielleicht zu großen - Respekt hat Werthers Trainer vor den Löhner Namen: Dirk Kelle, Dirk Schnake, Eckart Böhne und Eckhard Jungmann stehen für ausgezeichneten, auch höherklassigen Handball. »Die wollen's wissen«, sagt Großpietsch und verweist unter anderem auf die 15 (!) Böhne-Tore gegen Verl. An diesem Team kommt nach seiner Auffassung in dieser Saison niemand vorbei. Großpietsch geht sogar so weit: »Wenn wir da gewinnen, rede ich ab sofort von der Meisterschaft.«
Nicht minder zur Sache geht es in Ibbenbüren. Der in Versmold auf Rang drei gestürzte ehemalige Spitzenreiter muss sich vorerst mit der Verfolgerrolle anfreunden und fordert in Spvg. Steinhagen ausgerechnet den neuen Zweiten zum Duell. Matthias Wieling hat sich die Regionalliga-Reserve in Versmold angesehen: »Der Kreisläufer und einer aus dem Rückraum sollen gefehlt haben. Gegen uns bekommen sie möglicherweise auch Verstärkung aus der ÝErstenÜ. Mal abwarten, wie das Team überhaupt aussieht.«
In den eigenen Reihen reißt derweil die gute Laune nicht ab. Wielings »junge Wilde« sind vor jedem Spiel heiß, machen sich keinen Kopf und spielen einfach drauf los. »Deswegen muss man auch keine Angst haben, dass sie die große Flatter bekommen. Auch nicht vor so einem wichtigen Spiel.« Im Gegenteil. Der Coach ist froh, dass Tom Bäumer wieder zurück ist, um den einen oder anderen etwas zu bremsen. Torwart Daniel Haedecke hat dagegen weiter Sprunggelenk-Probleme.
Eine Punkteteilung käme TSV Ladbergen natürlich gerade recht. Vorausgesetzt, der Liga-Primus verliert sein Heimspiel gegen Hörste nicht. Der Aufsteiger steckt mitten in einer mehrwöchigen harten Prüfung. Nach dem Tabellenzweiten folgt nun der -erste. Und beides auch noch auswärts. »Gegen Steinhagen haben wir etwas Lehrgeld gezahlt. Mit mehr Erfahrung nehmen wir nächstes Mal die Punkte mit«, sagt Co-Trainer Andreas Schäper. Ladbergen sei zwar eine noch größere Nummer, er will das Spiel aber keinesfalls schon im Vorfeld abschreiben. »Wir fahren da ganz unbekümmert hin. Wenn wir die wichtigen Tore machen und aggressiver in der Deckung stehen, ist vielleicht was drin.«
In Versmold spitzt sich die Personalsituation immer mehr zu. Beim TV Vreden stehen »Berni« Kempa nur noch sieben Spieler einschließlich Torwart zur Verfügung. Nach einem Zusammenprall gegen Ibbenbüren hat Keeper Matthias Mense zwei Wochen Sportverbot. Alexander Sommer (Rücken) und Alexander Neumüller (Knie) fallen ebenfalls aus. »Da eine Spielverlegung vom Verband abgeschmettert wurde, werden wir wohl zwei bis drei Spieler aus der Reserve mitnehmen,« sagt Trainer Kempa.

Artikel vom 06.11.2004