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Gedanken zum Sonntag

Dirk Zimmer ist Pastor der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde.

Von Pastor Dirk Zimmer


»Angst isst Seele auf« - so lautet ein afrikanisches Sprichwort.
Angst - jeder kennt sie, keiner will sie, jeder hat sie. Es ist normal, dass jemand Angst hat, dem der Arzt eröffnet, an Krebs erkrankt zu sein, oder dass die Arbeitnehmer bei Opel, VW oder auch dem evangelischen Kirchenkreis Angst um ihre Arbeitsplätze haben. Allerdings scheinen Angstgefühle ohne erkennbaren, konkreten Grund immer häufiger zu werden. Grübeln und Sorgen sind dazu Vorstufen, die immer mehr Menschen krank machen. Die Psychologin Nolen-Hoeksma hat in einer breit angelegten Studie in den USA herausgefunden, dass vor allem jüngere Personen und Frauen stärker zu übermäßigem Grübeln und zu daraus folgenden Depressionen und Angstattacken neigen. Zu den wenigen Worten der deutschen Sprache, die im Amerikanischen übernommen wurden, gehört das Wort »Angst«. Im Ausland spricht man bisweilen sogar von der »German Angst« als einem besonders bei den Deutschen vorkommenden Phänomen.
Von dem Historiker Thomas Carlyle stammt der Satz, dessen Beherzigung helfen kann, Sorgen und Ängsten vorzubeugen: »Unsere Hauptaufgabe ist es nicht zu sehen, was in vager Ferne liegt, sondern nur das zu tun, was das Nächstliegende ist.« Es wird selbst für einen innerlich gefestigten Menschen schnell zu viel, wenn er die Bürde von morgen mit der von gestern heute zu tragen versucht. Jesus hat das einmal ganz ähnlich gesagt: »Quält euch also nicht mit Gedanken an morgen; der morgige Tag wird für sich selber sorgen. Es genügt, dass jeder Tag seine eigene Last hat.«
Was Menschen Angst macht und wie wir mit ihr umgehen können, damit beschäftigen wir uns im »Treffpunkt - der etwas andere Gottesdienst« am morgigen Sonntag, 10 Uhr, im Gemeindehaus Ravensberger Straße 11. Vielleicht möchten Sie ja noch mehr darüber erfahren . . . Sie sind herzlich willkommen!

Artikel vom 06.11.2004