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Projekt stößt auf
viele Bedenken

Kreisweit größter Sauenstall in Helmern

Bad Wünnenberg / Helmern (WV). Den weitaus größten Schweinestall im Kreisgebiet Paderborn möchte Landwirt Markus Münsterman in Helmern errichten. Gebaut werden sollen zwei Sauenställe mit 2316 Plätzen und drei Hochbehälter für 5655 Kubikmeter Gülle. Das Für und Wider des Projektes wurde jetzt erörtert.

Den Antrag auf Erweiterung eines bereits bestehenden Stalles bei Helmern, nahe der Autobahn stellte die Ferkelhof Helmern GmbH & Co.KG. Geschäftsführer Markus Münstermann erläuterte beim Erörterungstermin in der Schützenhalle Helmern, in den neuen Gebäuden sollten etwa 60 000 Ferkel im Jahr erzeugt werden. Für das Ausbringen der anfallenden Gülle habe man 650 Hektar angepachtet, von denen nur 100 Hektar in Haaren und Helmern lägen. Damit verfüge man über doppelt so viel Fläche wie vorgeschrieben.
Unter anderem weil die Politiker Beeinträchtigungen durch Güllegeruch befürchteten und die mögliche Erweiterung der Wohnbebauung in Helmern gefährdet sahen, verweigerte der Rat seine Zustimmung zu den Plänen.
Ein Gegner des Vorhabens ist auch Kreislandwirt Johannes Giesguth (Haaren). Solchen großen Einheiten gehöre nicht die Zukunft der Landwirtschaft, zudem seien sie aus seuchenhygienischen Aspekten bedenklich. Rentabel könnten Landwirte auch mit dezentralen Verbundsystemen wirtschaften, wie es auch bereits im Kreis Paderborn praktiziert werde. Dagegen argumentierte Münstermann, das Verbundsystem sei durch die anfallenden Transportwege zu kostenintensiv und zudem eine Belastung für die Tiere.
Aus Kreisen der Landwirte wurde außerdem die Befürchtung vorgebracht, der entstehende Verkehr durch Gülletanker könnte die Wirtschaftswege zu sehr belasten.
Zuständige Genehmigungsbehörde ist das Staatliche Amt für Umwelt und Arbeitsschutz in Detmold. Dort, so wurde jetzt deutlich, werde man sich nicht über den Willen des Rates hinwegsetzen und dennoch die Genehmigung erteilen. Allerdings bedeutet das nicht unbedingt das Aus des Vorhabens. Denn möglicherweise könnte der Kreis das Einvernehmen der Stadt ersetzen.

Artikel vom 05.11.2004