05.11.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Metallene Radfahrer
und expressive Bilder

Slobodan »Dane« Kapevski stellt bei Klingenthal aus

Von Ruth Matthes (Text)
und Curd Paetzke (Fotos)
Herford (HK). Radfahrer, Rollschuhfahrer, Pferde und Schweine bevölkern seit Mittwochabend das Textilhaus Klingenthal. Schöpfer dieser metallenen Gäste ist der Schrott-Bildhauer Slobodan »Dane« Kapevski, der hier bis 19. November einen Teil seiner Skulpturen und expressiven Gemälde zeigt.

Der aus Makedonien stammende Künstler ist den Herfordern vor allem durch seinen »Otto« ein Begriff, der lange der Blickfang der Eilshauser Tankstelle war. Heute Morgen wird ein weiterer Hingucker aus der Werkstatt des Rheda-Wiedenbrückers in Herford angeliefert: zwei sieben Tonnen schwere und sieben Meter hohe Füße und Unterschenkel werden auf dem Alten Markt errichtet. Sie sind die Basis einer 30 Meter hohen »Metallika«, die Dane in den nächsten Jahren schaffen möchte. Sie wäre die weltweit höchste Schrottskulptur.
Auf die Idee, den Schrott als Kunstmaterial zu nutzen, kam er vor 20 Jahren. »Ich stellte fest, dass die mechanischen Teile oft den Gelenken des Menschen nachempfunden waren«, erklärt er.
So war es für ihn nur ein Schritt, aus diesen Fundstücken menschliche Figuren zu formen. Dass ihm das in Zusammenarbeit mit seinem eingespielten Schweißerteam immer wieder bestens gelingt, zeigt die Ausstellung.
Dabei geht er wie bei seinen Bildern von der Linie aus. So wirkt zum Beispiel sein »Pferd« wie eine dreidimensionale Zeichnung. Die zahlreichen Besucher der Eröffnung staunten nicht schlecht, als sich Dane aufs Pferd schwang. Trotz seiner durchsichtig wirkenden Gestalt ist es enorm stabil. Danes Tendenz zu übernatürlichen Formaten sei, so sagt er, eine zusätzliche Herausforderung.
Die Motive seiner Skulpturen wie seiner Gemälde sind Menschen, meist als Akte dargestellt, und Tiere. Ein kräftiger dynamischer Strich kennzeichnet seine Gemälde.
»Ich lege keinen Wert auf Raumwirkung und exakte Gesichter, sondern auf Geschlossenheit und den richtigen Rhythmus der Farben«, sagt der Absolvent der Kunstakademie Belgard, der auch als Musiker tätig ist. Ein Mitglied seiner Band, Keyboarder und Sänger Tonnka, sorgte zur Eröffnung für Musik.

Artikel vom 05.11.2004