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Auch ohne Trainer Schmitz:
HSG wie aus einem Guss

31:27 - Hüllhorst lässt Schröttinghausen keine Chance

Von Volker Krusche (Text und Foto)
Hüllhorst (WB). »Wenn wir so weitermachen, dann können wir noch für manche Überraschung sorgen.« Sven Sturhahn war die Zufriedenheit deutlich im Gesicht abzulesen. Durch ein ungefährdetes, durch eine starke Leistung heraus geworfenes 31:27 (15:10) gegen die HSG Schröttinghauen/Babenhausen glich die HSG Hüllhorst ihr Punktekonto aus. Jetzt will man endlich auch auswärts bestehen und dadurch zu neuen Ufern aufbrechen.

In Abwesenheit von Trainer Detlef Schmitz, der beruflich verhindert war, begannen die Gastgeber sehr nervös. Insbesondere im Deckungsbereich offenbarte man größere Abstimmungsprobleme. Zudem schien vorn eine Hemmschwelle vorhanden zu sein, aufs gegnerische Tor zu werfen. Nicht zuletzt, weil man viel zu langsam agierte und für den Gast dadurch ausrechenbar war und ihn damit stark machte. „Wir haben den Ball einfach nicht schnell genug gemacht“, so Sturhahn nach der Partie. Daher war es auch kein Wunder, dass die Anfangsphase den Schröttinghausern gehörte, die sich durch einen Sieg wohl endgültig in der Spitzengruppe festgesetzt hätten. Aus dem 0:3 machten die Gäste über 2:4 ein 3:7 (12.). Da schwante schon manch einem der zahlreichen Besucher nichts Gutes. Doch urplötzlich legte man den Respekt ab und kam in der Folgezeit immer besser ins Spiel. Den Rückstand drehte man binnen zehn Minuten in die erste Führung (8:7), die sogar auf 10:7 ausgebaut wurde. Schröttinghausen war völlig konsterniert und konnte in der Folgezeit den Spieß nicht mehr umdrehen. „Da haben wir auf einmal sehr konzentriert gespielt, hat jeder für jeden gekämpft und sich das Team als kompakte Mannschaft präsentiert.“ Schröttinghausen hatte immer mehr Probleme, sich gegen die sattelfeste Hüllhorster Abwehr in Szene zu setzen. Die Deckung stand und ließ dem Gegner binnen 40 Minuten nur ganze 13 Treffer zu (3:7/12. - 29:20/52.).
Aus dem 10:7 machte Hüllhorst ein 12:9 und zum Pausenpfiff ein deutliches 15:10. Ein beruhigendes Polster, auf das man nach dem Wechsel weiter aufbaute. Über 18:11 und 20:14 enteilte Hüllhorst nach einer Dreiviertelstunde bis auf 24:17. Es lief wie aus einem Guss. Erst als die Partie beim 30:22 (54.) endgültig entschieden war, kam Schröttinghausen noch zu leichter Ergebniskosmetik. Der Freude über den sicheren Sieg tat das aber keinen Abbruch. „Der Erfolg wird noch zusätzlich dadurch aufgewertet, dass wir mit einem Mini-Kader ins Spiel gegangen sind“, so Sturhahn. Ganze acht Feldspieler konnte Hüllhorst aufbieten, nachdem Sascha Kleffmann (Beruf) und Dennis Günter (Grippe) passen mussten.
Zum Schluss hatte Sturhahn aber noch ein Kompliment für den abwesenden Trainer parat: »Detlef Schmitz hat uns beim Training am Donnerstag optimal auf den Gegner eingestellt. Und wir haben alle das erfolgreich umgesetzt.«
HSG Hüllhorst: Geuchen, Specht (ab 45.); Wegener (3), Sturhahn (1), Brune (3), Schlums (6/1), Becker (5), Sudeck (6), Wiechert (5/2), Krato (2)

Artikel vom 08.11.2004