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Das war grottenschlecht

31:36 - TuS Nettelstedt II im Kellerduell chancenlos

Von Volker Krusche (Text und Foto)
Nettelstedt (WB). Abstiegskampf statt Befreiungsschlag. Landesligist TuS Nettelstedt II musste sich im Kellerduell gegen den TuS Brake mit 31:36 (14:19) geschlagen geben und bot dabei eine Leistung, die wenig Hoffnung für den weiteren Saisonverlauf verbreitet.

Ein sechsminütiger Blackout zum Ende der ersten Halbzeit machte alle Chancen auf den angestrebten Heimsieg zunichte. Die Hausherren begannen zwar mit einer viel versprechenden 2:0-Führung, anschließend aber wurde schnell deutlich, dass es an diesem Tag in beiden Mannschaftsteilen hapern würde. Vorn agierte man zu hektisch, schloss die Angriffe zu überhastet ab und präsentierte dem Mitstreiter in den unteren Landesliga-Gefilden den Ball förmlich auf dem Silbertablett. Und hinten? Da bekamen die Torhüter ausnahmsweise mal nichts zu fassen, wurden allerdings von ihren Vorderleuten auch stievmütterlich behandelt. Immer wieder konnte der Braker Rückraum schalten und walten, wie er wollte. Gerade das Übergeben in der Nettelstedter Deckung war eine einzige Katastrophe. Nach einfachen Kreuzungen kamen die Gästespieler immer wieder unbedrängt zum Wurf. Da gab es für das Duo Kostka/Gerfen nicht viel zu halten. Es war eigentlich nur den kaltschnäuzigen Würfen von Spielertrainer Bernd Gartmann zu verdanken, dass man zunächst überhaupt dran blieb. Doch seine Nebenleute, Michael Allgaier und Andreas Kruse, standen indes ziemlich neben sich. Das 7:9 war ein erster Warnungschuss, den der TuS noch verdaute. Köstrings Ausgleich zum 12:12 war der Beleg dafür. Doch anschließend schien man von allen guten Geistern verlassen zu sein. Wilde, unplatzierte Würfe sorgten für überflüssige Kontertore. Und musste Brake mal über den aufgebauten Angriff gehen, war von Rücken und Helfen in der 6:0-Abwehr der Hausherren nichts zu sehen. Passend dazu der nächste Zwischenstand - 13:19. Die Partie war praktisch schon gelaufen. Der Gast deckte die Unzulänglichkeiten des TuS schonungslos auf. Das änderte sich auch nach der Pause kaum. Nettelstedt versuchte es mit diversen Deckungsvarianten (einfache, doppelte und offene Manndeckung). Vergeblich, denn dazu hätte man sich auch als Mannschaft präsentieren müssen. Stattdessen nutzte Brake jede sich bietende Chance zum Konter und hatte die Punkte spätestens beim 20:29 (46.) im Sack. Am Ende gestattete der Gast den Hausherren noch etwas Ergebniskosmetik, die, so hart es auch klingt, letztlich aber über den wahren Spielverlauf hinweg täuscht. »Vielleicht ist derzeit nicht mehr drin. Das war ein Rückfall in alte Zeiten«, befand Frank Sonnenberg. »Ich habe den Eindruck, dass wir uns, wenn die Jungs schlecht schlafen, auch nicht als Mannschaft präsentieren. Jetzt stecken wir da, wo wir nicht hin wollten: mitten im Abstiegskampf.«
TuS Nettelstedt II: Kostka, Gerfen; Kruse (2), Köstring (2), Hägerbäumer (2), Gartmann (11/2), Theobald (4), Allgaier (6/1), Böke (4), Berger (n.e.).

Artikel vom 08.11.2004