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»Kochen ist eine Kunst«

»Klosterpforte«: Aynur Akcay ist OWL-weit beste Auszubildende

Marienfeld (jaf). Sie punktet in Theorie und Praxis: Die Auszubildende des Marienfelder Hotels »Klosterpforte«, Aynur Akcay, bestand ihre Abschlussprüfung jetzt als beste Absolventin der Köche und Serviceleute in ganz Ostwestfalen-Lippe. Note: »sehr gut«.

Das ist nichts Neues für die 23-Jährige. Hat sie doch nicht nur bei ihrer Abschlussprüfung ihre Konkurrenten - rund 130 an der Zahl - blass aussehen lassen, sondern auch schon während ihrer dreijährigen Lehre ordentlich »abgesahnt«. Viele große und kleine Pokale glänzen in den Regalen der »Klosterpforte« um die Wette. Alleine fünf davon sicherte sich Aynur Akcay: 2003 kochte sie sich beim Jürgen-Schulze-Gastro-OWL-Pokal an die Spitze und in die Herzen der Jury. Nur ein Jahr später kamen weitere vier Trophäen hinzu: Die 23-Jährige holte den ersten Platz beim Rudolf-Achenbach-Preis, den zweiten Rang bei den NRW-Meisterschaften sowie den ersten Platz bei den Bezirksmeisterschaften OWL. Im Oktober 2004 stand die Bestenehrung in Bielefeld auf dem Programm der kreativen Köchin.
»Wir hatten noch nie eine so gute und einfallsreiche Auszubildende im Kochbereich. Sie ist einfach die Beste«, freute sich auch Hotel-Boss Reinhold Frie über den Erfolg seiner Ex-Auszubildenden, die auf jeden Fall noch bis Ende des Jahres in der »Klosterforte« für geschmackliche Genüsse sorgen wird. »Es wäre schön, wenn sie uns erhalten bleiben würde, aber man muss auch in anderen guten Häusern arbeiten«, erklärte Frie. Jetzt fange das eigentliche Lernen an.
Wo das sein wird, ist für Aynur Akcay noch nicht klar. Erst einmal übt sie ihren absoluten Traumberuf weiterhin in Marienfeld aus. »Ich habe in einem sehr guten Haus gelernt und durfte viel mitnehmen«, schwärmt die 23-Jährige von dem gutem Klima in der »Klosterpforte«. Hier kann sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen, hier ist sie erst auf den Geschmack gekommen, Köchin zu werden. »Vor meiner Ausbildung habe ich zwei Jahre lang in der Klosterpforte als Aushilfe gearbeitet«, erinnert sich die vielfach ausgezeichnete Jung-Köchin an ihre Anfänge.
Apropos jung: Aynur ist nicht nur jung, sie liebt auch die junge, wilde Küche. »Sie probiert gerne etwas Neues aus. Kreativität ist einfach ihr Ding«, schwärmte Hotel-Direktorin Christina Venzke von den Kochkünsten der 23-Jährigen. Und so ist ihr Ziel, bei der Organisation »Junge Wilde« mitzumachen, die ganz verrückte Sachen in der Küche »komponieren«. »Kochen ist eine Kunst«, so beschreibt die OWL-weit beste Auszubildende, die in zwei Jahren ihren Meister machen möchte, ihren Beruf. Schließlich sei beim Kochen so viel Kreativität gefragt, als wenn man ein Bild malen würde (»Das Auge isst mit!«).
Inspiration bekam sie während der Ausbildung von ihren beiden Küchenchefs: Jens Jäckel, der mittlerweile bei den »Jungen Wilden« kocht, und seit Februar 2004 von Karl-Heinz Mersmann. »Ich hatte sehr gute Lehrmeister«, lobt Aynur Akcay, die der Jury während ihrer Abschlussprüfung den Mund mit einer Lachs-Zander-Terrine im Spinatmantel, einem Kalbsrücken im Kartoffelmantel auf leichter Rosmarin-Sauce und einer bayrischen Creme auf Orangensauce wässrig machte.
Durch ihre zahlreichen Erfolge kochte sie sich bereits in die Deutsche Nationalmannschaft der Köche. Und somit wird sie jetzt auch international an Wettbewerben und Olympiaden teilnehmen. Und dann wird es ohne Frage wieder heißen: Volle Punktzahl, Note »sehr gut« oder eben »Platz eins«.

Artikel vom 04.11.2004