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Gute Zuordnung
bringt den Erfolg

Fußball-Kreisliga A: VfL Herford an der Spitze

Von Harald Schwabe
Kreis Herford (HK). Zehn Spiele benötigten die Fußballer vom VfL Herford, um nach dem ersten Saisondrittel die Tabellenführung in der Kreisliga A zu übernehmen.

Beim verdienten 3:0 im Gipfeltreffen beim VfL Holsen zeigten die Werrestädter ihr bestes Saisonspiel, was Laufarbeit, Disziplin und Zuordnung betraf, und überzeugten zum ersten Mal alle Skeptiker, die das Herforder Team auch in dieser Saison wieder einmal nicht ganz oben gesehen haben.
VfL Herfords Trainer Ulrich Mehrmann hatte sein Team optimal auf die »Torfabrik« aus Holsen (26 Buden in neun Spielen) eingestellt. Der Ex-Herforder Michael Marolt wurde von Ingo Take neutralisiert, wobei Take sein beste Saisonspiel zeigte: zweikampfstark, dabei aber auch diszipliniert. Adel Hedfi fand den dem kribbeligen Erdal Yalcin seinen Meister. Im Mittelfeld lieferten sich Michael Gallinat und Dirk Rabe kräftezerrende Laufduelle mit leichten Vorteilen für den Herforder. Herford war in der ersten Halbzeit spielerisch besser und profitierte vom frühen Führungstreffer, als Oliver Tölle, von Sören Kuhlmann nicht immer auszuschalten, nach kluger Vorarbeit von Philipp Junker das 0:1 gelang. Zwar drehte Holsen, in Halbzeit eins praktisch ohne echte Torchance auf, drückte Herford 20 Minuten lang in die eigene Hälfte, doch auch in dieser Phase stand die Herforder Abwehr um Libero Marco Fischer und bei 1-1-Situationen mit Ingo Take, Erhan Yalcin und Heiko Voss ausgesprochen sicher. Als Holsens Trainer Michael Hanke nach gut einer Stunde alles auf eine Karte setzte und Libero Frank Hermann in den Angriff beorderte, blieb Herford locker und kam durch Tölles Kopfball (80.) und Junkers Volleyschuß (87.) noch zu dem klaren 3:0-Sieg.
Holsen Trainer Hanke bescheinigte dem Sieger spielerische Vorteile, wollte aber den Herforder Erfolg nicht überbewertet sehen: »Klar, der Gegner war griffiger und lauffreudiger. Wir haben wieder einmal wie schon gegen Kirchlengern unsere Nervösität in einem Spitzenspiel nicht ablegen können. Aber die Saison ist noch lang, VfL Herford wird noch gegen so genannte kleine Gegner stolpern, da bin ich mir ganz sicher.» VfL Herfords überglücklicher Coach »Oleg« Mehrmann bezeichnete die Leistung seiner Schützlinge als reifer. Man habe Holsen nicht ins Spiel kommen lassen: »Unser Erfolgsrezept war der Verzicht auf Raumdeckung. Mit unserer effektiven Manndeckung ist Holsen nicht zurecht gekommen. Holsen hat ineffektiv gespielt und wir haben verdient gewonnen.« Holsens Torwart Andre Placke brachte die Partie seines Teams auf einen Nenner: »Was wir hier heute abgeliefert haben, war doch nur Schaulaufen.«

Artikel vom 05.11.2004