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Eine Investition in die zukünftige Generation

Evangelische Träger schreiben an NRW-Ministerin für Schule, Jugend und Kinder

Kreis Höxter (WB). Die Förderung frühkindlicher Bildungsprozesse steht im Mittelpunkt des sogenannten Qualitätsentwicklungsprozesses der evangelischen Kindertageseinrichtungen in den Kirchenkreisen Bielefeld und Paderborn. Hier sind die Einrichtungen jetzt einen weiteren Schritt gegangen:

Das in Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis entwickelte Qualitätshandbuch »Mit Kindern die Welt entdecken«, das Anfang dieses Jahres fertig gestellt und der Öffentlichkeit präsentiert wurde, hat nun die erste Phase seiner Umsetzung im pädagogischen Alltag erfahren.
14 der 17 evangelischen Kindertageseinrichtungen in den Kreisen Paderborn und Höxter erhielten in einer Trägerversammlung als einen ersten Meilenstein ein Zertifikat über das erfolgreiche »Beobachten und Dokumentieren von Bildungsprozessen«. Anhand von verbindlich definierten Methoden beziehungsweise Kriterien war es möglich, noch präziser und konstruktiver als bisher das Verhalten von Kindern zu beobachten und Schlüsse zu ziehen auf die konkreten Bildungsfortschritte des Kindes, auf dessen Bedürfnisse und Förderungsmöglichkeiten beziehungsweise -notwendigkeiten.
Wie viele andere Einrichtungen erfahren jedoch auch die evangelischen Kindergärten und Kindertagesstätten eine stetig wachsende Kluft zwischen den steigenden Anforderungen an die Betreuung und Bildungsförderung von Kindern auf der einen Seite und geringer werdenden Mitteln auf der anderen Seite. In einem von der Trägerkonferenz verabschiedeten Brief an die Ministerin für Schule, Jugend und Kinder des Landes NRW, Ute Schäfer, beschreiben die Leiterinnen und Trägervertreter »unüberbrückbare Widersprüche im Arbeitsalltag«.
Nicht nur das Geld für Bastel- und Spielmaterial oder Fortbildung der Mitarbeiterinnen sei bereits zur Jahresmitte ausgegangen, auch die »Sachmittel« für Krankheitsvertretungen, Reinigungs- und Hauswirtschaftskräfte oder etwa Heizkosten würden dem Bedarf bei weitem nicht mehr gerecht, heißt es in dem Schreiben. Hier hätten Eltern oder Fördervereine einspringen müssen. Das Schreiben endet mit einer Einladung an die Ministerin, sich ein Bild von der Situation vor Ort zu machen und dem Appell: »Qualität kostet etwas und ist eine Investition für zukünftige Generationen.«

Artikel vom 09.11.2004