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Sproß hält nach der
Gala den Ball flach

Handball-Oberliga: HCE und VfL bärenstark

Von Alexander Grohmann
Bad Oeynhausen (WB). Die Vorzeichen ließen nichts gutes erahnen. Doch dann kam alles ganz anders: Trotz gravierender Personalprobleme erlebten die beiden heimischen Handball-Oberligisten ein Wahnsinns-Wochenende.

So veranstaltete der HCE Bad Oeynhausen in heimischer Halle eine Handball-Gale, fertigte den TuS Linscheid-Heedfeld mit 34:24 ab und brachte das Publikum zum Toben. »Das war ein ganz toller Auftritt. Wir haben einen Sahnetag erwischt«, schwärmte Trainer Joachim Sproß, der angesichts des kleinen Kaders zwischendurch immer mal wieder selbst auf dem Spielfeld aushalf. »Das große Plus war unser Siegeswille«, schaute Sproß am Sonntag in entschlossene Gesichter. Ein Extra-Lob ging an Jasmin Baltic und Jan Schmale: »Was die beiden geackert haben, war schon klasse«, so der Coach.
In Sachen Einsatzbereitschaft lagen Welten zwischen beiden Teams. »Wir sind ans Limit gegangen. Linscheid hätte noch zwei Stunden spielen können und wäre trotzdem nicht kaputt gewesen. Wir hätten das Tempo keine zehn Minuten mehr durch gehalten«, bewegte sich der Gastgeber am Maximum. Erfreulich auch: Mischa Schröder konnte nach seinem Bänderriss schon wieder fünf Minuten Spielpraxis sammeln, am kommenden Wochenende kehrt auch Jochen Borcherding in den Kader zurück. Positive Signale.
Dann geht es zum Schlusslicht Herdecke. Sproß hält den Ball aber betont flach: »Das Spiel gegen Linscheid ist für mich schon wieder gegessen. Jetzt haben wir einen vermeintlich leichten Gegner vor der Brust. Aber das ist eine Gefahr, die ich ganz starke sehe. Wir dürfen uns nicht auf diesem einen Spiel ausruhen«, soll seine junge Truppe bloß die Konzentration aufrecht erhalten.
Guter Dinge kann auch Helmut Bußmeyer wieder sein: Schließlich konnte der Trainer des VfL Mennighüffen beim hart erkämpften 30:29 in Hamm ein ganz wichtiges Erfolgserlebnis bejubeln. »Allein die Art und Weise, wie wir das Spiel umgebogen haben, stimmt mich schon zufrieden«, so Bußmeyer. Denn: »Wir haben nicht nur gegen Hamm, sondern auch gegen die Schiedsrichter gespielt. Das war katastrophal, was die gepfiffen haben.« Dennoch kam der Gast mit veränderter taktischer Marschroute nach der Pause ins Spiel zurück, bog einen Fünf-Tore-Rückstand um und auf die Siegerstraße ein. Es gab aber nicht nur gute Nachrichten: So zog sich Björn Ebert nach erster Diagnose einen Außenbandriss im Knöchel zu und fällt zwei Wochen aus. Dafür steht Thorsten Bergmann kurz vor dem »Comeback«.

Artikel vom 03.11.2004