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Klares Votum für Westerhorstmann

586 CDU-Mitglieder stimmten am gestrigen Abend über die Landtagskandidatur ab

Von Karl Pickhardt
und Bernhard Liedmann
Kreis Paderborn (WV). Maria Westerhorstmann (52) aus Delbrück und Udo Neisens (31) aus Hövelhof haben sich gestern Abend beim CDU-Kreisparteitag im Bürgerhaus in Schloß Neuhaus dem Votum der Parteibasis (3800 Mitglieder) gestellt, die über die CDU-Landtagskandidatur für den Wahlbezirk Paderborn-Land entschied. Die 586 CDU-Mitglieder fällten ein klare Entscheidung: Westerhorstmann erhielt 339 Stimmen (57,9 Prozent), auf Neisens entfielen 246 Stimmen (42,1 Prozent).

Im Vorfeld hatten bereits politische Beobachter Maria Westerhorstmann eine Favoritenstellung zugebilligt. Vor der Abstimmung stellten Westerhorstmann und Neisens nochmals ihre politischen Grundauffassungen vor und betonten ihre Verwurzelung mit der Region. Beide präsentierten sich in ihren Stellungnahmen als politische Anwälte des Paderborner Landes, um im Düsseldorfer Landtag die Interessen des ländlichen Raumes in den Fokus zu rücken.
»Meine persönliche Basis ist meine Familie, meine berufliche die Landwirtschaft«, sagte Maria Westerhorstmann, die im heimatlichen Delbrück einen Bauernhof führt. »Ich möchte etwas bewegen«, formulierte die Bezirksvorsitzende der Frauen Union, die mehrfach von Applaus unterbrochen wurde. Sie sprach sich erneut für einen zügigen Lückenschluss der A 33 und für den Bau von »erforderlichen Umgehungsstraßen« im Kreis Paderborn aus. Zudem plädierte die Mutter von drei erwachsenen Kindern für einen wettbewerbsfähigen Paderborner Flughafen mit Rücknahme der Planungen eines hessischen Konkurrenz-Airports in Kassel-Calden.
Westerhorstmann sprach sich für den Erhalt des dreigliedrigen Schulsystems und gegen eine »Einheitsschule von Rot-Grün« aus. Sie befürwortet eine flächendeckende und bedarfsgerechte Einrichtung von Ganztagsschulen zur besseren Integration von Migrationskindern. Erneut lehnte die Delbrückerin Windräder an »zweit- oder drittklassigen Standorten« ab.
Udo Neisens aus Hövelhof mag Windkraftanlagen nur im Einvernehmen mit der Bevölkerung, sieht aber auch positive Impulse für Wirtschaft und Arbeitsplätze dank erneuerbarer Energien. Verbraucher dürften aber nicht die Zeche zahlen: Subventionen seien lediglich als Anschub sinnvoll, nicht als Dauerzustand.
Der 31-jährige JU-Kreisvorsitzende und JU-Landesschatzmeister bezeichnete offene Ganztagsschulen als »SPD-eigenes Traumschloss«: »Wo Schule drauf steht, muss auch Lehrer drin sein«, sagte der Bänker. Auch Junggeselle Neisens tritt für ein dreigegliedertes Schulsystem ein und lehnt eine von der SPD gewollte Einheitsschule von Klasse 1 bis 10 ab. Er fordert ebenfalls den Weiterbau der A 33 sowie die Umgehungsstraßen B 480 in Bad Wünnenberg oder B 1 in Salzkotten.
Das einst jüngste Hövelhofer CDU-Ratsmitglied Neisens traut sich zu, für die CDU bei der Landtagswahl insbesondere jüngere Wählergeschichten gewinnen zu können.

Artikel vom 04.11.2004