30.10.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Rudi Möhring:
»Möchten in Ruhe arbeiten«

Fahrlehrer räumt Fehler ein

Von Stefanie Hennigs
Versmold (WB). »Es ist etwas falsch gelaufen«, sagt Fahrlehrer Rudi Möhring zu den massiven Vorwürfen, die zwei Fahrschüler gegen ihn erheben. Der 54-Jährige, der seit einem halben Jahr in Versmold Fahrunterricht erteilt, möchte »einfach nur in Ruhe arbeiten«, wie er im Gespräch mit dem VERSMOLDER ANZEIGER betont.

Wie berichtet, hatten zwei Versmolder Motorradfahrschüler eine »Eidesstattliche Aussage« abgegeben, nach der sie zur Theorieprüfung angemeldet worden seien, ohne jemals den Theorie-Unterricht in der Fahrschule besucht zu haben. Fünf Mofa-Fahrschüler haben zudem erklärt, keine Praxis-Ausbildung erhalten zu haben. Der Kreis Warendorf, in dem die Fahrschule Möhring ihren Hauptsitz hat, hatte die Fahrschule daraufhin routinemäßig überprüfen lassen - ohne Beanstandungen. Momentan liegt das weitere Verfahren beim Kreis Gütersloh.
»Mit den Ergebnissen aus dem Kreis Warendorf werden wir jetzt die Einzelvorhalte prüfen«, sagt der Leiter der Abteilung Straßenverkehr, Detlef Stieg. Dazu könnten Gespräche mit den Zeugen gehören, die auch schriftlich befragt werden können. »Wir werden natürlich auch die Fahrschule Möhring ansprechen.« Mit einem Ergebnis rechnet Stieg in der kommenden Woche. »Damit wir im November einen Deckel darauf machen könnten.« Das Ergebnis und damit auch die Frage, ob Rudi Möhring mit Konsequenzen rechnen muss, ist offen.
Möhring, der einen Anwalt hinzugezogen hat, möchte, dass sich das Ganze möglichst schnell klärt. »Wir warten jetzt erst einmal ab.« Die beiden Motorradschüler bezeichnet er als »schwarze Schafe«, die sich das Ganze auf »dubiose Weise erschlichen haben«. Bis auf diese beiden hätten alle Fahrschüler - rund zwei Dutzend in den vergangenen sechs Monaten seit der Eröffnung -Ê die Prüfung im ersten Anlauf erfolgreich abgelegt. »Das spricht für die erfolgreiche Ausbildung«, zu der auch ein kostenloser Vortest gehöre.
So etwas wie in Versmold sei ihm in seiner 30-jährigen Fahrlehrer-Laufbahn noch nie passiert, betont Rudi Möhring, der eine weitere Filiale in Harsewinkel betreibt und von Sohn Sascha (27) in seinem Unternehmen unterstützt wird. »Das hat Nerven gekostet«, spielt Möhring auch auf den Ärger mit den Versmolder Fahrschul-Kollegen an, mit denen er eigentlich nach einem »Friedensgespräch« beim Straßenverkehrsamt das Kriegsbeil begraben wähnte. Die alteingesessenen Fahrschulen Pleitner, Kern, Wiewel und Reimus hatten sich mit Handzetteln gegen die Niedrigpreise gewehrt. »Wir haben dann die Preise exakt auf unser Niveau von Harsewinkel und Warendorf angehoben -Êaber wir können sie nicht noch auf das Versmolder Niveau erhöhen«, sagt Rudi Möhring, der sich mit seinem Sohn bei den zahlreichen Versmoldern bedankt, die »durch ihr reges Interesse und ihre Unterstützung den tollen Start der Filiale in der Münsterstraße ermöglicht haben.«

Artikel vom 30.10.2004