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Erfolg nur als echte Einheit

Uwe Seeler über guten Fußball - Autogrammstunde in der Sparkasse

Von Gerold Brinkmann (Text)
und Oliver Schwabe (Fotos)
Herford (HK). »Ehrlich, zuverlässig, fair«. Diese Eigenschaften haben ihn zu einem unverwechselbaren Markenzeichen gemacht. So sieht sich auch die Sparkasse Herford. Daher lag es nur nahe, dass das Institut zum Weltspartag Fußball-Idol Uwe Seeler für eine Autogrammstunde einlud.

Und Seeler (67) unterschieb Freitag ab 14 Uhr unzählige Autogrammkarten. An seiner Seite der Fußballnachwuchs: Jungstar Matthias Langkamp, Innenverteidiger bei Arminia Bielefeld, dazu Arminias Sportmanager Thomas von Heesen (43). Für Langkamp (20) war es eine Ehre, einen der »größten Spieler« zu treffen, von Heesen, der Uwe seit 1980 kennt, bezeichnete Seeler als »Aushängeschild« Hamburgs und »Integrationsfigur«.
Der so Gelobte ist eher bescheiden und bezeichnet sich als »bodenständig«. 46 Jahre ist er mit seiner Frau Ilka verheiratet, »der größte Treffer meines Lebens«, wie Seeler sagt. 43 Jahre arbeitet er nun für den Sportartikelhersteller adidas und zwei Jahre will er noch dranhängen.
Dem Fußball wird er jedoch zeitlebens verbunden bleiben. Seeler ist WM-Botschafter Hamburgs und fiebert dem großen Spektakel in zwei Jahren entgegen. »Ich habe keine Angst um die deutsche Mannschaft, jeder Spieler wird sich anstrengen und eine gute WM spielen«, glaubt Seeler.
Sorgen bereitet dem Altinternationalen eher, was nach der WM aus der Nationalmannschaft wird. »Da dürfen wir nicht in ein Loch fallen.«
Zuversichtlich ist er auch, was seinen HSV angeht. War das gegen Arminia Bielefeld verlorene Spiel noch ein »Offenbarungseid, wo sich die Profis kopflos ergeben haben«, so setzt er nun auf den neuen Trainer Thomas Doll. Der ist »bodenständig und hat ein Riesenherz. Er weiß, worauf es ankommt. Die Mannschaft muss eine Einheit sein, sonst kann sie keine Erfolge bringen.«
Auf diese Einheit hat auch Seeler in seiner Karriere immer gesetzt. Das schimmert auch in seiner Biografie »Danke Fußball!« durch, bei dem der Journalist Roman Köster die Feder führte. Köster las am Abend Passagen aus dem Buch und Seeler wurde nicht müde, aus seinem prall gefüllten Leben zu berichten.

Artikel vom 30.10.2004