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Optimale Hilfe beim Infarkt

Katheterlabor rund um die Uhr besetzt

Gütersloh (wow). Ein vernichtender Schmerz in der Brust, kalter Schweiß und Todesangst. Mit diesen Symptomen beginnt meist ein dramatischer Wettlauf mit der Zeit. »Etwa 1000 Menschen erleiden im Jahr in unserer Region einen Herzinfarkt«, sagt Prof. Dr. Heinrich Ditter, Chefarzt für innere Medizin im Städtischen Klinikum Gütersloh. Doch jetzt hat das Krankenhaus einen 24-Stunden-Bereitschafts-Dienst im Katheterlabor. Der sichert schnelle Hilfe.

»Damit kann ein weiterer Fortschritt in der Behandlung von akuten Herzinfarkten für die Bevölkerung eines großen Einzugsgebietes erzielt werden«, erklärte Ditter gestern im Rahmen eines Pressegesprächs. Die 24-Stunden-Bereitschaft biete das Haus an der Reckenberger Straße als einzige Klinik im Kreis Gütersloh.
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass innerhalb der ersten sechs Stunden nach dem Infarkt der Schaden noch am besten zu begrenzen ist. Die Ärzte haben grundsätzlich zwei Möglichkeiten, die beim Infarkt gestörte Durchblutung wiederherzustellen. Prof. Dr. Heinrich Ditter: »Durch die Gabe eines Gerinnsel auflösenden Medikamentes, mitunter schon im Notarztwagen verabreicht, oder durch die Öffnung des Gefäßes mittels Herzkatheter im Krankenhaus.«
Im akuten Fall arbeiteten dabei Rettungsstelle und Klinikum eng zusammen, berichtet Dr. Peter Kettelhoit, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes im Kreis Gütersloh. Der Notarzt könne bereits vor Ort ein EKG ableiten, das durch die moderne im Notarztwagen verfügbare Technik bereits vorab in die aufnehmende Klinik übertragen werde. Kettelhoit: »Diese frühzeitige Information allein gewinnt wertvolle Zeit zur Vorbereitung der notwendigen Maßnahmen.« Nach der Erstversorgung wird der Patient dann unter ständiger Monitorkontrolle in Begleitung des Notarztes in die klinische Behandlung gebracht, wo bei entsprechender Diagnose in kürzester Zeit die Untersuchung im Herzkatheterlabor erfolgen und in der Regel durch ein Ballonkatheterverfahren gleichzeitig auch der Gefäßverschluss behandelt wird.
»Hier ist rund um die Uhr ein qualifiziertes Herzkatheterteam einsatzbereit, erläutert Dieter Ackermann, stellvertretender, kaufmännischer Geschäftsführer des Klinikums.

Artikel vom 30.10.2004