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Band in Stevens-Manier:
»Die Null muss stehen!«

Kreisliga A: Derby in Häger - Kellerduell in Oesterweg

Altkreis (vos). Welche Tatsache macht das Aufeinandertreffen des Tabellenfünften mit dem Rangneunten zum Toppspiel des Wochenendes? Es handelt sich natürlich um ein Lokalderby. Denn wenn SV Häger den BV Werther zum Ortsduell im Fußball-Kreisoberhau empfängt, liegt die Brisanz nicht in der Tabellensituation, sondern in der Natur der Sache.

SV Häger - BV Werther. Im Wertheraner Lager zeigte sich Matthias Band verstimmt darüber, dass der HSV einer Spielverschiebung um eine Stunde nach hinten nicht zugestimmt hat. Der BV-Coach absolviert derzeit bekanntlich ein Praktikum beim FC Schalke 04 und wäre vormittags gerne mit zum Auswärtsspiel der A-Junioren nach Ahlen gefahren. »Das kann ich mir jetzt abschminken. Häger hat der Anstoßzeit 16 Uhr erst zugestimmt, dann aber abgesagt. Mit der Begründung, dass etliche Spieler Kontaktlinsen tragen und unter Flutlicht nicht gut sehen können«, sagt Band und schüttelt den Kopf. Sein Fazit: »Ein Grund mehr, um in Häger die Punkte mitzunehmen.«
Beide Seiten erwarten ein enges Duell zwischen zwei spielerisch starken Mannschaften. »Wir wollen in erster Linie die Null halten«, macht sich der Schalke-Praktikant die Taktik des ehemaligen S04-Fußballlehrers Huub Stevens zu Eigen.
Die Gäste müssen weiterhin auf Steiner, Pohl, Kuch und Daniel Solfrian verzichten, beim HSV muss neben Gützlaff ausgerechnet der Ex-Wertheraner Gökay San aufgrund einer Zerrung pausieren. Hägers Spielertrainer Maik Slotta hofft dennoch auf einen »goldenen November«. »Aus den Spielen gegen Werther, Hillegosen und Solbad müssen wir sieben Punkte holen«, setzt der Mittelfeldstratege sich und seine Teamkameraden unter Druck. »Der BV hat sich zwar attraktiv verstärkt, aber bislang noch nicht zu einem Team gefunden. Trotzdem wird es gegen Werther für uns deutlich schwieriger als zuletzt gegen VfB Fichte.«
TSV Amshausen - TuS Jöllenbeck II. Tischler im Tor, Schley noch verletzt - beim TSV ändert sich im Vergleich zur Vorwoche nichts. Trainer Volker Wißmann will dafür sorgen, dass selbiges auch für die kämpferische Einstellung gilt: »Wenn wir jetzt nicht nachlegen, war das tolle 5:1 gegen Peckeloh für die Katz.« Die Tendenz spricht für den Gastgeber: Amshausen hat zuletzt vier Siege in Serie gelandet, die TuS-Reserve fünfmal in Folge verloren. Nicht mehr zur Verfügung steht Amshausen Torhüter Alex Derksen, der seine Handschuhe an den Nagel gehängt hat.
VfL Schildesche - TuS Solbad. »In Schildesche haben wir zuletzt 0:2 verloren«, hat TuS-Coach Jörg Pudel an den VfL keine guten Erinnerungen, so dass sich die Gäste auf dem neuen Kunstrasen von alten Schwächen lösen und beim Tabellenachten die Punkte entführen wollen. Pudels Rechnung: »Mit einem Sieg könnten wir uns weiter in der Spitzengruppe festsetzen.« Derweil hat sich in Tayfun Berkin ein weiterer Offensivspieler dem TuS angeschlossen. Nachdem Berkin sich in Werther geweigert hatte, für die B-Liga- Reserve zu spielen, wurde er beim BV nicht mehr berücksichtigt.
SV Heepen - SC Peckeloh. SCP-Trainer Arno Hornberg hofft, dass seine Crew die 1:5-Klatsche von Amshausen schnell verarbeitet und sich am Schützenberg den Frust von der Seele schießt. »Dafür müssen wir uns allerdings in allen Belangen steigern«, mahnt der Coach. Auswärts hat der SCP bisher alle vier Spiele gewonnen, in Heepen muss der Tabellenzweite jedoch auf Bello do Campo (Bänderriss), sowie Demircivi verzichten. Ümit Karagüllü ist wieder dabei, Kapitän Jan Fahrenwald will trotz seines Nasenbeinbruchs auflaufen.
SG Oesterweg - Türk G. Sennestadt. Was für ein Kontrast: Vom sonnigen Türkei-Urlaub geht's für Oesterwegs Trainer Dirk Baumann im A-Liga-Alltag sofort in den tristen Tabellenkeller. Die SG wartet seit dem dritten Spieltag (!) auf weitere Punkterfolge, selbst der Übungsleiter sieht die Felle fast schon davon schwimmen: »Das spiegelt sich in der schlechten Stimmung wieder, auch die Trainingsbeteiligung ist miserabel«, stöhnt »Paule«, der seinen Schützlingen unmittelbar vor dem Kellerduell nochmals ins Gewissen reden will. »Wir müssen jetzt punkten, sonst geht's runter in die B-Liga.«

Artikel vom 30.10.2004